Basanos – Cracking The Sledge

| 19. September 2011 | 0 Comments

Basanos

Eine angenehme Überraschung gibt es aktuell aus Wien zu vermelden. Die Hauptstadt-Groove-Monster Basanos scheinen nun endgültig angekommen zu sein. Ihr Debütalbum „Instincts“ hatte mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen – schwache Produktion, keine Refrains, bizarrer Pressetext. Daraus hat man sich gelernt, denn der ebenfalls von Mario Jezik in den Noiseheadstudios produzierte Zweitling „Cracking The Sledge“ – ein unglücklich ambivalenter Titel – entpuppt sich als furztrockener Wellenbrecher zwischen Groove Metal und Southern Rock, in dem sich das Quartett erneut vor Pantera, Crowbar und Konsorten verneigt.

„The Challenge“ als Aufgalopp macht definitiv Laune: Überaus schmutzig dröhnen Basanos 2011 aus den Boxen, haben einzig mit der Drum-Produktion zu kämpfen, der ein wenig Wumms fehlt, um mit den dicken Gitarrenwänden mitzuhalten. Dafür setzt es aber amtliche Riffs und einen Refrain, der auch als solcher funktioniert. Jochen Hagl mimt den fiesen Brüllwürfel, der gelegentlich sogar einen Hauch von Gesang mitschwingen lässt. In dieser Gangart geht es weiter: „Feed Us“ kommt schnell auf den Punkt und weiß mit dezenten Thrash-Einflüssen zu punkten, während das aggressive, rasend schnelle „Warfare“ ein wenig an die Cavalera Conspiracy erinnert, so repetitiv der Song auch klingen mag.

Als mutig sind die längeren Songs zu werten, bei denen Basanos noch ein wenig die Routine zu fehlen scheint. „Impressions“ shreddet ordentlich und lässt auch kleinere melodische Momente zu, während „On My Way“ mit einem kleinen Sludge-Ausflug überrascht, bevor das Tempo rasant nach oben schnellt. Roman Skomars Solo taucht zum richtigen Zeitpunkt aus dem Dickicht auf und zerlegt dieses Monster in seine Einzelteile. Gewöhnungsbedürftig fällt hingegen „See The Truth“ aus. Die Wiener versuchen sich hier an einem deutlich langsameren Track mit mehr Luft und dem Fokus auf düsteren, atmosphärischen Klängen. In manchen Momenten funktioniert das hervorragend – das Flüstern gegen Ende des Songs sorgt für kalte Schauer, der Auftakt hingegen ist zäh, kommt zu spät auf den Punkt.

Ohne Frage: Basanos haben sich in allen Belangen verbessert. Die wuchtige Sumpf-Produktion steht ihnen gut zu Gesicht, man setzt die Höhepunkte in den Songs gekonnt und wagt sich auch an kleinere Experimente. Auch wenn gerade „See The Truth“ schwer in die Gänge kommt, haben die vier Wiener eines, mit dem „Cracking The Sledge“ im Austro-Metal-Spitzenfeld anzusiedeln ist: ein gutes Gefühl für mächtige Grooves und beißende Riffs. Gerade gegen Album-Mitte glänzen Basanos zwar nicht mit Abwechslung, machen dies aber mit Druck und Drive gekonnt weg. Erinnert mehr und mehr an die Cavalera Conspiracy und Crowbar im Duett. Luft nach oben ist vorhanden, aber gerade als Imbiss zwischendurch und für die kommende Konzertreihe macht „Cracking The Sledge“ genau das, was man von ihm verlangt: Laune.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.09.2011
Erhätlich über: Noisehead Records (Nonstop Music Records)

Website: www.basanos.net
Facebook: www.facebook.com/basanosband

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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