Across Tundras – Sage

| 13. Juni 2011 | 0 Comments

Across Tundras

Sludge, Stoner, Psychedelic Rock – drei Genres, die sich auf überaus abstruse Art und Weise miteinander vermischen und so etwas wie der Soundtrack der US-amerikanischen Südstaaten geworden sind. Across Tundras kommen eigentlich aus dem Westen der USA, residieren aber mittlerweile in Nashville, Tennessee, was auf ihre mit Cash- und Americana-Zitaten geschwängerte Monolithen-Musik wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt. Für ihr fünftes Album “Sage” sind sie bei Neurot Recordings untergekommen und scheinen damit erstmals in ihrer Karriere ein starkes Label mit dem notwendigen Know-How für ihren einzigartigen Sound gefunden zu haben. Gegönnt sei es ihnen.

53 Minuten lang glaubt man Mitglieder von Baroness und Neurosis in Nashville beim Jammen zu lauschen. Die Song-Monolithen mit dem charakteristischen Jammern von Tanner Olson wirken angenehm verstörend und gemein gefährlich, erinnern an eine neblige Western-Stadt direkt neben einem gespenstischen Moor. Immer wieder kommen kleinere Traditional-Einflüsse durch, vor allem im Mittelteil von “In The Name Of River Grand”, der ein wenig an Two Gallants erinnert. Auf dem anderen Ende der Skala lauert “Mean Season Movin’ On”, ein zwölf Minuten langes Monster mit zahlreichen Pausen und einem verdammt langen Outro, das in etwa so klingt, als ob Justin Broadrick “Mama Said” durch den Fleischwolf drehen würde, nur um mit dem darauf folgenden Instrumental “Shunka Sapa” eine neunminütige Tour de Force als verlängerten Arm der Naisian’schen Magie hintendran zu hängen.

Mit dem richtigen Label im Hintergrund, müsste “Sage” eigentlich durch die Decke gehen. Across Tundras tauchen noch tiefer in die Americana- und Folk-Welt ein und vermischen diese perfekt mit dem sumpfigen Sludge- und Psychedelic-Sound der Stunde. Getoppt durch einen knackigen Mix, liefert das Trio aus Nashville ihr bisher bestes Album ab und lassen eine Mammutherde durch Death Valley trampeln, während die Rocky Mountains von Lawinenabgängen erschüttert werden. Eine Platte wie ein Nackenschlag.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 27.05.2011
Erhältlich über: Neurot Recordings (Cargo Records)

Website: acrosstundras.blogspot.com
Myspace: www.myspace.com/acrosstundras

In Zusammenarbeit mit beatblogger.de

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Category: Magazin, Reviews

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