Long Distance Calling – Avoid The Light

| 24. April 2009 | 0 Comments

Long Distance Calling

Ganz überraschend und unerwartet sind 2007 Long Distance Calling aufgetaucht, die mit ihrem Debütalbum „Satellite Bay“ Instrumental Rock in Deutschland salonfähig gemacht haben. Mittlerweile operiert man von Superball Music aus und präsentiert das zweite, wesentlich kompaktere Werk „Avoid The Light“.

Hier stimmt – wie man so schön sagt – ziemlich alles. Sechs Songs erzählen Geschichten über genau das, was ihre Titel besagen. In „Apparitions“ erscheinen Geister und übernatürliche Wesen. Der Puls rast, die Erscheinungen werden konkreter und hektischer. Dann plötzliche Ebbe, man ist nur alleine. Langsam aber sicher beruhigt man sich, bevor eine weitere Heimsuchung erfolgt. Bereits hier macht sich nicht nur die deutlich bessere Produktion – Kurt Ebelhäuser hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet – sondern auch die Kompaktheit der Band, die sich mehr und mehr als geschlossene Einheit präsentiert, ihr Zusammenspiel verfeinert hat.

Eine weitere dieser faszinierenden Geschichten ist „I Know You, Stanley Milgram!“. Milgram nahm ab, dass jeder Mensch jeden über einige Ecken kennt. Ergo ist Stanley Milgram allen bekannt, beinahe verwandt. In bester Mogwai-Manier wird gebastelt und gerifft, sogar ein wenig Godspeed You! Black Emperor und Isis nimmt man mit.

Erneut gibt es einen Song mit Vocals. „The Nearing Grave“ wurde von Katatonias Jonas Renske eingesungen, der auf dem Debütalbum „Satellite Bay“ eigentlich ein Duett mit Peter Dolving hätte wagen sollen. In diesen seinen Song – ausnahmsweise etwas konventioneller strukturiert – fügt er sich nahtlos ein. Sein sanfter, warmer Gesagt kommt vor allem im energiegeladenen Refrain zu tragen, dem er eine zusätzliche melancholische Note verleiht.

Ohne Frage ist „Avoid The Light“ eine gelungene Platte. In jedem Song entdeckt man eine Geschichte, sei es eine persönliche oder eine durch den Songtitel suggerierte. Dazu stimmen Produktion, Handwerk und Songwriting. Long Distance Calling pendeln irgendwo zwischen Isis und Mogwai, haben aber mit Sicherheit das Potential, sich als fixe Größe am Instrumental-Rock-Firmament zu etablieren.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.04.2009
Erhältlich über: Superball Music (SPV)

Website: www.longdistancecalling.de
Facebook: www.facebook.com/longdistancecalling

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES