Kal-El – Astral Voyager Vol. 1

(c) Kal-El
Stoner und Doom haben in Norwegen bereits vor vielen Jahren ein ungewöhnliches wie stimmiges Zuhause gefunden, und Kal-El zählen seit geraumer Zeit zu den heißesten Aktien. 2012 gegründet, führte das Experimentieren mit allerlei Riffs und Stimmungsbildern zu fünf Alben, zu Anerkennung von keinem Geringeren als Tony Iommi, und zu diversen Tourneen in Europa und den USA, unter anderem als Support von Brant Bjork. Bei Aufnahmesessions im Sommer und Herbst des Vorjahrs entstand genug Material für gleich zwei Platten. „Astral Voyager Vol. 1“ markiert den Auftakt.
Und der schüttelt gleich zu Beginn neuneinhalb wilde, verwegene Minuten aus dem Ärmel, eine wahre Tour de Force der energischen und verkopften Sache: „Astral Voyager“ spielt mit Space Rock, mit Psychedelia und findet doch zu jener Heavyness, für die Kal-El bekannt sind. Der Captain lässt seine kraftvolle, intensive Stimme ertönen, die gerne mit hohen Registern flitert und doch so viel Elan mitbringt, während sich ringsum der Himmel verfinstert. Das erinnert ab und an schon mal an die proggige Mastodon-Schule und findet doch immer wieder in vertraute, herrlich forsche Stoner-Doom-Gefilde zurück, ellenlanges Solo inklusive.
In weiterer Folge widmen sich die Norweger insgesamt vertrauteren Gefilden, wobei die vergleichsweise freundliche Melodie von „Cloud Walker“, gerade in Verbindung mit den Vocals, schon mal etwas Black Sabbath mitbringt. In Verbindung mit ausufernder Gitarrenarbeit, bleierner Schwere und dem nächsten überdrehten Solo entsteht pure Magie. Die münzt „B.T.D.S.C.“ hingegen in forsche, treibende Riffgewalt um, erhöht die Schlagzahl gewaltig und jagt rein instrumental durch wilden, ausladenden Wahnsinn. Abschließend holt „Cosmic Sailor“ die Heavyness zurück, lässt den Song gemächlich anschwellen und errichtet zugleich überdimensionale Wände, die sich nur mit größten Anstrengungen überwinden lassen.
Und doch macht gerade das diesen neuesten Streich so unterhaltsam. Kal-El lassen ihren Stoner-Doom abermals in verschiedenste Richtungen austreiben, legen an Wucht zu, aber auch an spacigen Ausritten, die einfach machen, gemächlich anschwellen und dabei geradezu majestätische Dimensionen annehmen. „Astral Voyager Vol. 1“ unterstreicht einmal mehr, warum die Norweger zu absoluten Meistern ihres Fachs zählen und immer wieder neue Ansätze finden, ohne dabei ‚ihren‘ Sound zu ignorieren. Und sollte das nicht genug sein: Der zweite Teil dieses Albums soll noch in diesem Jahr erscheinen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 16.05.2025
Erhältlich über: Majestic Mountain Records
Website: www.kal-el.no
Facebook: www.facebook.com/kalelproject
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