Brant Bjork – Brant Bjork

| 4. Mai 2020 | 0 Comments
Brant Bjork

(c) Adam Cohen

Nach mehreren starken Alben mit Gitarrist, Produzent und Co-Songwriter Bubba Dupree sowie der Low Desert Punk Band suchte Desert-Rock-Veteran Brant Bjork einmal mehr die Veränderung. Die Legende der Wüste entschied sich, gut 20 Jahre nach dem Meilenstein „Jalamanta“, wieder alle Instrumente selbst einzuspielen, um so die ultimative BB-Erfahrung zu kreieren. So heißt die Platte folgerichtig auch „Brant Bjork“ und bringt alles mit, was das Urgestein seit jeher ausmacht.

„Jesus Was A Bluesman“, analysiert Bjork auf unnachahmliche Weise, und tritt sogleich das passende Arrangement vom Stapel. Dieses ist selbstverständlich tief im Desert-Ursound verhaftet, bringt aber auch schweißtreibenden Blues mit. Bei aller Intensität wird ein gewisses Understatement bemüht, welches sich durch weite Teile dieser Platte zieht. Zwar sind die Songs zwingend, drehen aber nie komplett am Rad – angenehm und stilvoll, so auch in „Mary (You’re Such A Lady)“. Hier wird der Chef selbst ab und an ein wenig laut, das Basisriff bleibt allerdings cool und tiefenentspannt. Bloß nicht aus der Reserve locken lassen.

Brant Bjork hat seine innere Mitte gefunden und schüttelt gemächlich ein paar Ideen aus dem Ärmel. So kollidiert „Stardust & Diamond Eyes“ in den ruhigeren Passagen sogar ein wenig mit Transistor-Partys, während die Strophen rundherum hibbelig wirken, ein klein wenig die Jazz-Elemente des Vorgängers „Mankind Woman“ beschwören. Das abgehangene, in manchen Momenten sogar mit Hendrix flirtende „Jungle In The Sound“ steht hingegen sinnbildlich für die unerreichte Lässigkeit des Veterans, der in „Cleaning Out The Ashtray“ seinen Desert-Sound mal eben in die 60s und 70s transportiert.

Im Prinzip bleibt sich Brant Bjork treu und gibt sich noch eine Spur entspannter, zurückgelehnter als zuletzt. Zwingende Rocker sucht man auf seinem selbstbetitelten Album vergebens, dafür schleichen sich die einzelnen Cuts mit betonter Gemächlichkeit an, um schließlich Wurzeln zu schlagen. Der Blues hat „Brant Bjork“ stärker im Griff als zuletzt, die trockene und zugleich zwingende Produktion bekommt den Arrangements richtig gut – ein erdiges Kleinod, das einen einfach nicht loslassen will.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 08.05.2020
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)

Website: www.brantbjork.net
Facebook: www.facebook.com/BrantBjorkOfficial

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Category: Magazin, Reviews

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