Disrupted – Stinking Death

| 21. Januar 2025 | 0 Comments
Disrupted

(c) Daniel Jansson

Einmal mehr werfen Disrupted das Sägewerk an. Das 2012 gegründete Quintett versteht sich auf Death Metal der alten Schule, der ohne HM-2 unvorstellbar wäre. Zugleich behält man den mittlerweile einigermaßen etablierten Fünf-Jahres-Rhythmus bei. Für das dritte Album konnte der ehemalige Katatonia-Drummer Daniel Liljekvist hinter die Schießbude gelockt werden. Mit „Stinking Death“ entstand die nächste Sammlung derber Nackenschläge mit wütender Heavyness und ranziger Aura.

Um direkt die naheliegende Frage zu beantworten: Ja, Disrupted klingen immer noch wie Disrupted. Das eröffnende Stampfen von „Choke On The Cross“, das schnell in einen holprigen und doch so drückenden Sprint umschlägt, kommt gut. Mikael Hanni kotzt sich in gewohnter Form aus, die Gitarren sägen mit wachsender Begeisterung, während die Rhythmusabteilung den Nackenrotor anwirft. Ein Mini-Break im Schlussdrittel intensiviert das Geschehen. „Coffin Breath“ drosselt das Tempo minimal und setzt stattdessen auf massive, bleierne Heavyness. Auch dieses einfache, dennoch effektive Stilmittel, das in weiterer Folge mit Melodieansätzen gekreuzt wird, geht vollends auf.

Stolze sechs Minuten schleppt sich „Funeral Vomit“ durch den Nebel und widmet sich beinahe etatmäßigen Death-Doom-Klängen. Auch das ist selbstverständlich Teil der Genre-Formel und brennt sich mit infernalem Wahnsinn ein. Rundherum langen Disrupted natürlich beherzt zu und packen beherzte Angriffe am laufenden Band aus. „Spew“ lässt die Wogen hochgehen und setzt am Höhepunkt ein abgefucktes Solo frei, „Necromantic Breeding“ transportiert den Bolzplatz ins Schlachthaus und „True Death“ macht seinem Namen alle Ehre, beklemmendes Sägen einmal mehr inklusive.

Souverän und selbstbewusst bleiben Disrupted bei ihren Leisten, erfüllen sämtliche Erwartungen und räumen damit auf ganzer Linie ab. Die brutale, brachiale Urgewalt von „Stinking Death“ landet einen Volltreffer nach dem anderen und serviert zehn bärenstarke Tracks für HM-2-Death-Metal-Fans. Kleine Death-Doom-Ausritte, feinste Groove- und Melodie-Ansätze, obendrauf kompromissloser Wahnsinn – mehr braucht es wirklich nicht. Sie mögen sich vielleicht viel Zeit lassen, doch lohnt sich die Geduld stets: Mit ihrem dritten Album können Disrupted ein weiteres Mal überzeugen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.01.2025
Erhältlich über: Trust No One Recordings

Facebook: www.facebook.com/disruptedofficial

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Category: Magazin, Reviews

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