The Ghost Inside – Searching For Solace

| 17. April 2024 | 0 Comments
The Ghost Inside

(c) Markus Hauschild

Einst als A Dying Dream gegründet, gelten The Ghost Inside seit nunmehr zwei Jahrzehnten als Metalcore-Dauerbrenner, die selbst schwere Rückschläge mit erstaunlicher Vehemenz meistern konnten. Knapp vier Jahre nach ihrem eponymen Werk meldet sich das Quintett zurück und kündigt mehr Melodien und mehr Struktur an, ohne dabei auf ruppige Härte verzichten zu wollen. „Searching For Solace“ bündelt sämtliche Stärken der Veteranen in elf mitreißenden Kapiteln.

„Death Grip“ zeigt zugleich, dass man ebenso wenig vor kleineren Experimenten zurückschreckt. Elektronische Einflüsse und ein Hauch Breakbeat zerlegen das Geschehen mit wachsender Begeisterung. Deutlich mehr Härte und – natürlich – ein gewaltiger Breakdown runden das Geschehen gekonnt ab. Unterhaltsam zeigt sich auch „Earn It“, der erste Vorbote, der gewohnte Kost bietet, was selbstverständlich keine schlechte Sache ist. Brachiale Strophen, gewaltiger Refrain mit Klargesang, derbe Nackenschläge und ungefilterte Emotionen zwischendurch – genau dafür kennt und liebt man The Ghost Inside.

Überhaupt packt das kalifornische Quintett hier alles rein, was sie ausmacht. Das eröffnende „Death Grip“ gibt sich eine deutliche Spur poppiger, fast schon einfühlsam im Hauptteil, serviert die Hook aber zugleich ungemein zupackend. Daran gibt es ebenso wenig ein Vorbeikommen wie am harmoniebedürftigen „Wash It Away“. Dieser überwiegend gesungene Track taucht schon mal in Modern-Rock- bzw. Modern-Metal-Gefilde ein, was The Ghost Inside ebenfalls gut bekommt – abschließender Abriss inklusive. Und dann ist da noch „Breathless“, das zwischen komplettem Ausrasten und dicken Gaze-Melodieteppichen pendelt, sich beinahe plüschig anfühlt und doch bekömmliche Schmerzen bereitet.

The Ghost Inside halten auf ihrem sechsten Studioalbum, was sie versprechen, und reißen Mauern mit wachsender Begeisterung ein. Ja, „Searching For Solace“ fällt insgesamt tatsächlich eine Spur eingängiger, melodischer, fast schon poppiger aus. Wenn die US-Metalcore-Spezialisten jedoch zulangen, dann so richtig: In punkto Härte, aber auch Experimentierfreude wurde kräftig nachgerüstet. Und so kommt letztlich alles, was die Herren ausmacht, in diesen elf Tracks zusammen, von einem willkommenen Blick über den Tellerrand begleitet. Auch nach all den Jahren bleiben The Ghost Inside unantastbar.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.04.2024
Erhältlich über: Epitaph Records (Indigo)

Website: theghostinside.com
Facebook: www.facebook.com/theghostinside

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Category: Magazin, Reviews

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