Demiricous – III: Chaotic Lethal

| 13. Mai 2022 | 0 Comments
Demiricous

(c) Demiricous

Mitte der Nuller-Jahre veröffentlichten Demiricous zwei hochspannende Death-Thrash-Alben bei Metal Blade, nur um urplötzlich komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Das Quartett aus Indiana nahm sich eine überlange Auszeit, nur um einen neuen Anlauf zu wagen. Über 14 Jahre später taucht aus dem Nichts ein neuer Longplayer im vertrauten Sound auf, für den zugleich mehr Heavyness und Düsternis angekündigt ist. „III: Chaotic Lethal“ dreht die Zeit zurück und zeigt das Quartett in Bestform.

„Unconditional Hate“ eröffnet, und der Titel könnte kaum besser gewählt sein. Demiricous lassen den Track langsam anlaufen, nur um urplötzlich zu explodieren und die Gitarren solierend zu quälen. Irgendwann pendelt sich der Track ein, spuckt Gift und Galle. Die Vocals glänzen nach wie vor durch ausgesuchte Aggression und gallige Intensität, während das Arrangement zwischen Groove-Anwandlungen, ranziger Verwesung und schroffen Thrash-Sprints pendelt. Fünf Minuten lang eskaliert das US-Quartett mit wachsender Begeisterung und erinnert an seine exzellenten beiden bisherigen Platten.

In weiterer Folge pendelt der Sound zwischen Death und Thrash, vermischt jedoch bevorzugt beide Extreme. Der martialische Stomper „Merciless Slut Cult“ bemüht deutliche Kritik, während die zweite Hälfte mit exquisiter Gitarrenarbeit eskaliert. „Smoke Chaser“ beginnt als simples Riff-Gewirr, aus dem sich mit der Zeit Sprints, Druckpassagen und sogar etwas infernale Melodik herauslösen. Highlight ist aber ohne Frage „Faith Crime“, der gut neunminütige Rausschmeißer. Es dauert eine ganze Weile, bis Demiricous die Leinen loslassen, dann wird es dafür spektakulär. Deutlich höhere Death-Anteile treffen auf puren Wahnsinn, ein wenig Blast-Action kollidiert mit ranziger Explosivität, von Grabeszäsuren gekonnt unterbrochen.

Als wäre nichts passiert, tanken sich Demiricous durch eine Dreiviertelstunde Death-Thrash-Wahnwitz mit hohem Suchtfaktor. „III: Chaotic Lethal“ knüpft nahtlos an die bisherigen Alben an, ohne dabei verstaubt oder antiquiert zu klingen. Die frontale Wucht, gepaart mit durchaus anspruchsvoller Arrangierung und dem einen oder anderen Wellenbrecher, weiß zu unterhalten. Selbst nach dieser langen Pause bleiben Demiricous eine Macht und sind hoffentlich gekommen, um weiterhin zu lärmen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.05.2022
Erhältlich über: Post. Recordings

Facebook: www.facebook.com/demiricous

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Category: Magazin, Reviews

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