Sarke – Allsighr

| 1. November 2021 | 0 Comments
Sarke

(c) Sarke

Der ranzige Retro-Extreme-Hammer kreist wieder. Sarke haben zurück in ihren alten Zwei-Jahres-Rhythmus gefunden und geben sich so abstoßend wie immer. Auf bislang sechs Alben widmeten sich die prominent besetzten Norweger um aktuelle und ehemalige Mitglieder von Khold, Darkthrone, El Caco, ICS Vortex und Enslaved allerlei Heavyness von 70s-Rock über 80s-Speed-Thrash bis zu 90s-Black-Metal, von etwas Doom, Psych und Konsorten begleitet. „Allsighr“, das siebte Kapitel, macht genau dort weiter.

Songs wie „Beheading Of The Circus Director“ bringen die kauzige und zugleich eigenwillige Eingängigkeit Sarkes auf den Punkt. Black’n’Roll mit Motörhead-Einschlag und Nocturno Cultos heiseren Vocals trifft auf jenseitige Keyboards, der Himmel verfinstert sich und pendelt in schwarzmetallische Gefilde. Hingegen bemüht das Keyboard-Solo 70s-Psych-Prog-Elemente – ein kruder Mix, der dennoch unterhält. Auch im ansonsten recht straighten, beißenden „Funeral Fire“ taucht dieses eigentümliche Stilelement urplötzlich auf und führt das Geschehen ein wenig ad absurdum.

Sarke mögen es eben immer noch schräg, aber auch wuchtig. „The Reverberation Of The Lost“ bringt genau das auf den Punkt mit ausladenden instrumentalen Einschüben, um die herum noch mehr Black’n’Roll gezimmert wird. Was Anders Hunstad aus seinen Tasten herausholt, ist wunderbar bizarr und abgefuckt, aber auch irgendwie stylisch. Im Opener „Bleak Reflections“ tritt er vornehmlich im Hintergrund auf, die ansonsten recht trockene Darbietung erinnert etwas an Satyricon. Im Schlussakt bemühen Sarke hingegen erneut ihre psychedelische Entfremdung auf Raten.

Und so bleiben die Norweger unwahrscheinlich schräg und grantig, aber eben auch richtig schön durch. „Allsighr“ ergibt nicht immer Sinn und geht gerade in diesen Momenten durch die Decke. Am laufenden Band bricht das Keyboard durch und liefert kuriosen Psych-Prog mit 70s-Einschlag, der zur ansonsten knorrigen Präsentation nicht so recht passen will. Und doch ist dieses bizarre Stilmittel absolut Pflicht für einen weiteren doomigen Retro-Trip. Sarke wettern mit wachsender Begeisterung los, schroffer und verspielter denn je, und sind zugleich irgendwie evil bis fies. Es funktioniert, warum auch immer, und unterhält nach wie vor bestens.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 05.11.2021
Erhältlich über: Soulseller Records (Membran)

Facebook: www.facebook.com/sarkeofficial

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Category: Magazin, Reviews

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