The Gasölines – Cannonball Run

| 8. September 2021 | 0 Comments
The Gasölines

(c) The Gasölines

Falls Rock wieder einmal gerettet werden müsste: The Gasölines hätten gerade Zeit. Die Band um Morten Nilsen aka Morten Gasöline bewegt sich geschickt in der Tradition skandinavischer Rockbands und zelebriert ein halbes Jahrhundert Gitarrenmusik zwischen Punk, Garage, Rock’n’Roll und Metal. Das klingt ungefähr so, als würden Turbonegro und Gluecifer mit Motörhead kollidieren. „Cannonball Run“ verpackt norwegische Zerstörungswut in laute, durchschlagende Tracks.

Das eröffnende „Autobahn Outlaws“ macht mehr als deutlich, wohin die Reise geht. Von der ersten Sekunde an ist das Tempo hoch und die Gitarre überdreht. Sindre Gasoline (Sindre Støle von Blodsbaand) singt und brüllt mit rauer, heiserer Stimme, spuckt die Zeilen förmlich aus, rundherum regiert metallischer Punk mit klassischen Rock-Vibes. Und ja, natürlich setzt sich am Höhepunkt ein mächtiges Gitarrensolo durch. „Go! Go! Go!“ knüpft daran an, erhöht die Schlagzahl sogar noch ein wenig (kein Wunder bei dem Titel) und bringt eine gewisse Bosheit ein, die fast schon bedrohliche Intensität annimmt.

Ruhigere Momente sind eine Seltenheit. „Whiskey Blues“ eröffnet rein akustisch und wirkt wie ein Querverweis auf den „Whorehouse Blues“ von Motörhead, nur um urplötzlich abzuheben und alles zu Kleinholz zu machen. Im wütenden Stomper „Booze, Gambling & Hotrods“ bleibt die etatmäßige Hektik ebenfalls aus. Die überlauten Drums wirken seltsam, die doppelten Lead-Attacken machen dafür Laune. Apropos doppelt: „Demolition Derby“ legt mit furiosen Double-Bass-Salven los und treibt den metallischen Punk-Sound gen Perfektion. Erfrischender Grant und wilder Biss unterhalten.

Nach 36 Minuten ist auch schon wieder Schluss, eigentlich viel zu schnell, und doch ist alles gesagt. Klar, Vergleiche mit Motörhead, The Hellacopters und Konsorten drängen sich auf, weil der beißend harte, peitschende und aggressive Rock-Sound von The Gasölines eben sehr vertraut wirkt. Bei aller Ehrerbietung und historischer Aufarbeitung kommt das Songwriting nicht zu kurz: „Cannonball Run“ ist ein monströses Album – schnörkellos, frontal und auf den Punkt gespielt. Die norwegischen Benzinbrüder wollen unbedingt entdeckt und zelebriert werden.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 10.09.2021
Erhältlich über: Speed Club Records

Facebook: www.facebook.com/thegasolinesrock

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Category: Magazin, Reviews

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