Ole English – Ole English

| 20. August 2019 | 0 Comments
Ole English

(c) My Wildhood Photography

Namen sind nur Schall und Rauch, dachte sich wohl ein Quartett aus Lafayette im US-Bundesstaat Louisiana, und nannte sich Ole English. Erwartungen werden somit von Anfang an ad absurdum geführt, und das setzt sich auch im Sound der Herren fort. Den nennen sie ‚Warlock Rock‘ – tatsächlich Hard Rock mit 70s-Prägung, begleitet von ausufernden Stoner-Klängen Marke The Sword. Der Aufgalopp heißt ebenfalls „Ole English“ und erscheint im Eigenvertrieb via Bandcamp.

26 kurzweilige Minuten führen durch diese Platte. Gelegentlich verfallen Ole English in den Sprint. Ihr „Heel“ entpuppt sich als waschechtes Powerhouse mit ungemeinem Grower-Faktor. Mächtige Gitarrenwände und aggressive Uptempo-Produktion werden von einem entschleunigten Jam-Mittelteil jäh unterbrochen – klingt seltsam, funktioniert aber ebenso prima wie der Aufgalopp „Paladin“. Auch hier setzen die US-Amerikaner auf pure Riff-Gewalt mit etwas schwerfälligeren Untertönen und abermaligem Tempomat-Einsatz zwischendurch.

Wer diese etwas gemächlicheren Passagen mochte, wird die beiden Mini-Epen zum Schluss lieben. „Visions Of Ghana“ lebt von ungefilterter Heavyness, stampft wütend auf und verfällt schnell ins Zeitlupentempo. Wütende Schreie, greifbare Leidenschaft in den Vocals und unheimlich viel Gefühl im Abgang packen zu. „Holy Roller“ hätte sogar das Zeug zum Sprinter, bevor ein urplötzliches Break das Tempo komplett herausnimmt und mit psychedelischen Gefilden flirtert. Entsprechendes deutet auch „Old Man“ an, nur um im richtigen Moment von dicken Riffs oder feinsinnigen Soli übermannt zu werden.

„Ole English“ lebt von Dynamik und dem pointiert eingesetzten Überraschungsmoment. Tatsächlich fühlt sich die gleichnamige US-Band in den 70s pudelwohl, nimmt aber ebenso etwas modernere Desert-Elemente mit auf die Reise. Zwischen packenden Riffs und ausladenden Jams, die sogar in Richtung Psychedelic und Doom Rock schielen, ergibt sich ein hochgradig unterhaltsamer Einstand. Ob Ole English nun – zumindest vorerst – eine lokale Größe bleiben oder nicht, diese fünf Songs haben auf jeden Fall vollste Aufmerksamkeit verdient.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.08.2019
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Website: oleenglish.bandcamp.com
Facebook: www.facebook.com/yeoleenglish

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Category: Magazin, Reviews

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