Monolord – Rust

| 29. September 2017 | 0 Comments
Monolord

(c) RidingEasy Records

Musikalisch im besten Sinne ungewöhnlich, setzen Monolord ein weiteres Mal zum Landeanflug an. Anstatt sich dem klassisch-melodischen Death-Metal-Sound ihrer Göteborger Heimat zu verschreiben, bemüht sich das Trio um ausladend doomige Sounds, begeleitet von Fuzz, Space Rock und dicken 70s-Riffs. Was sich eine Spur generisch liest, kollidiert auf Platte wiederholt auf gar abenteuerliche Weise. „Rust“ ist ihr mittlerweile drittes Studioalbum.

Süßlich und doch erdig: Bei Monolord prallen wiederholt Welten aufeinander. Das illustriert bereits der Opener „Where Death Meets The Sea“, mit unter sechs Minuten Spielzeit vergleichsweise radiofreundlich, bereits sehr gut. Kratzige Riffs, Thomas Jägers sehnsüchtiges und doch forderndes Organ, und die herrlich stoisch agierende Rhythmusabteilung tragen durch 70s-Revivalism und dicke Doom-Wände, die im mit unorthodoxen Orgelklängen eingeleiteten Titelsong eine willkommene Fortsetzung finden, nur um schließlich mit betont schroffer Zeitlupen-Action zu punkten.

Überlänge ist ohne Frage der beste Freud der Schweden. „At Niceae“ nimmt sich sogar über eine Viertelstunde Zeit und packt einen Hauch von Fuzz neben betont entschleunigte Jam-Sessions. „Dear Lucifer“ suhlt sich in atemloser Trostlosigkeit, nur um urplötzlich einen Hauch von Monster Magnet Einzug halten zu lassen. Die verstörende wie ungestüm brodelnde Magie des ebenfalls ellenlangen „Forgotten Lands“ setzt dem Geschehen schließlich die sprichwörtliche Krone auf.

Stete Suche, durchaus manische Ausritte und doch einen Hauch von fuzziger Melodik inmitten karger Jam-Sessions: „Rust“ wird seinem Namen gerecht. Die bleierne Schwere, das kratzbürstige Auftreten und die sympathisch losgelöste Umsetzung epischer Ideen kondensieren Live-Erfahrung und bisherige Releases auf eine durchaus monströse Platte. Monolord spielen sich in eine Art Trance, begleitet von faszinierenden Riffs und packenden, herausfordernd komplexen Songs. Da kann man sich gar nicht satt hören.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 29.09.2017
Erhältlich über: RidingEasy Records (Cargo Records)

Website: monolord.com
Facebook: www.facebook.com/monolordsweden

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Category: Magazin, Reviews

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