Monster Magnet – Cobras And Fire (The Mastermind Redux)

| 29. September 2015 | 0 Comments
Monster Magnet

(c) Napalm Records

Dave Wyndorf und Co. haben eine neue Lieblingsbeschäftigung: Sie zerlegen ihre Alben in sämtliche Einzelteile und setzen sie für sogenannte Redux-Varianten neu zusammen. Das klappte bereits mit „Milking The Stars“, einer Bearbeitung von „Lost Patrol“, hervorragend. Nun gehen Monster Magnet einen Schritt weiter zurück und nehmen sich das großartige „Mastermind“-Album aus dem Jahr 2010 vor. Bestimmte Aspekte werden herausgegriffen, anders betont oder komplett umgekrempelt. Das Ergebnis: „Cobras And Fire (The Mastermind Redux)“.

Ist es Faulheit, einfach eine alte Platte zu konvertieren? Mitnichten, denn in „Cobras And Fire“ ist hörbar viel Liebesmühe, Arbeitsaufwand und Ohr fürs Detail reingegangen. Psychedelisch wird es ganz gerne mal, und das mit Methode. „Mastermind ’69“, die Bearbeitung des Titeltracks, wurde um Orgelklänge erweitert und tauscht sein direktes, furztrockenes Auftreten gegen süffige, durchaus bluesige Töne. Wyndorf singt und röhrt wie ein junger Gott. Ähnlich verhält es sich mit „Watch Me Fade“, das nun über weite Strecken an The Doors erinnert und durchaus im Moog-geschwängerten 60s/70s-Makrokosmos unterkommen könnte.

Nur weil die Grundstimmung entspannter ist, bleibt die Härte keineswegs auf der Strecke. „Ball Of Confusion“, eine extra für diese Platte eingespielte Cover-Version eines Temptations-Klassikers, wird zur verschwitzten Uptempo-Hatz, die mit jeder weiteren Sekunde noch wilder, spaciger, ja geradezu krautig wird. Im neun Minuten langen, schwer atmenden „Hallucination Bomb“ verlieren sich Monster Magnet schließlich endgültig. Der Space-Jam ist nicht immer nachvollziehbar, wohl aber eine herausragende Reise durch das gesammte Schaffen der US-Amerikaner.

Einzig zum Abschluss verheben sie sich, wenn Mixer Joe Barresi freie Hand bekommt. „I Live Behind The Paradise Machine: Evil Joe Barresi’s Magnet Mash Vol.1“ führt als neunminütige Klangreise ins Nirgendwo – ein Ausrutscher und gleichzeitig unterkühlter Abschluss. Rundherum rechtfertigen Monster Magnet nicht nur ihre Bestrebungen, ihrer Musik neue Facetten zu verleihen, sie wecken gar den Wunsch nach Fortsetzungen dieser possierlich eigentümlichen Serie. „Cobras And Fire“ ist eine weitere gelungene Neuinterpretation – Bearbeitungen von alten, aber auch zukünftigen Platten sollte zum Wyndorf’schen Pflichtprogramm werden.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 02.10.2015
Erhätlich über: Napalm Records (Universal Music)

Website: www.zodiaclung.com
Facebook: www.facebook.com/monstermagnet

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Category: Magazin, Reviews

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