Transport League – Twist And Shout At The Devil

| 26. Juli 2017 | 0 Comments
Transport League

(c) Rodeostar

Stolze 22 Jahre ist es bereits her, dass Transport League ihr Debütalbum veröffentlichten. Seither war die Band mal mehr, mal weniger aktiv, wirft mittlerweile aber immerhin wieder regelmäßig Platten ab. Das Quartett um den überaus umtriebigen Tony Jelencovich (u.a. M.A.N und Death Destruction, ehemals Mnemic) öffnet sich musikalisch immer weiter und präsentiert mit „Twist And Shout At The Devil“ (eine Hommage an die Beatles und Mötley Crüe) ein kurioses wie eingängiges Spätwerk, das Genre-Grenzen geschickt verwischt.

Der Opener „Destroy Rock City“, eine Kiss-Hommage, rollt breitbeinig los und lässt keine Zweifel aufkommen, dass Transport League aktuell stärker denn je sind. Tony Jelencovich packt die bissige Rockröhre mit dezentem Stoner- und Crossover-Charme aus, der wütende Refrain explodiert gleich mehrfach. Ein „Cannibal Holobeast“, zugleich die aktuelle Video-Auskopplung, nimmt das Tempo ein wenig raus und besinnt sich auf die eingängige Seite der Band. Das mutet anfangs ein wenig schräg an, brennt sich jedoch schnell ein.

Natürlich geht es auch ganz anders. „Winter War“ dockt stellenweise sogar an Sludge-Gefilde an und wirft unförmige Dreckbatzen um sich – gewöhnungsbedürftig aber mächtig. Selbst die alte Doom-Schule ist vor den Veteranen nicht sicher: „Swine To Shine“ erinnert an die Anfänge des Genres, steuert im unverschämt eingängigen Chorus aber mehr und mehr gen klassischere Gefilde. Nicht nur Jelencovichs Shouts machen das stete Hardcore-Faible deutlich: „Dead And Awake“ und das mit Kent-Frontmann Jocke Berg eingespielte „Werewolves In The Sink“ kreuzen die Klingen von Core und Rock wiederholt.

Auf „Twist And Shout At The Devil“ wollen Transport League noch mehr, und so ziemlich alles gelingt. Eine von vorne bis hinten unterhaltsame Platte mit Party-tauglichen Hymnen, düsteren Wuchtbrummen und sympathischen Hommagen an diverse Vorbilder sorgt für beste Laune. Die doomigen Ausflüge unterhalten ebenso wie der mittlerweile selten gewordene Crossover zwischen Rock und Core – gepaart mit Jelencovichs unverkennbarem Organ ein Erlebnis für sich. So klingt der Festival-Sommer 2017, spät aber doch.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.07.2017
Erhältlich über: Rodeostar (SPV)

Facebook: www.facebook.com/transportleague

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Category: Magazin, Reviews

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