Soul Remnants – Ouroboros

| 19. Juli 2017 | 0 Comments
Soul Remnants

(c) eOne Music

Zum bereits dritten Mal kreuzen Soul Remnants transatlantische musikalische Klingen. 2003 in einem Vorort von Boston, Massachusetts gegründet, kollidieren seither melodisch angehauchter US-Death Metal mit rohem Black Metal skandinavischer Machart. Zugegeben, das liest sich bestenfalls bedingt originell, macht aber Laune, da sich die US-Amerikaner zudem stets um clevere Konzepte bemühen. Ihr neuester Nackenschlag „Ouroboros“ dreht sich um einen futuristischen, dystopischen neuen Weltkrieg.

Frühe Shadows Fall und At The Gates auf der einen, Goatwhore und Dismember auf der anderen Seite: Durchaus vertraute Klänge ziehen sich durch diese 37 Minuten. Songs wie „Mental Tourniquet“ haftet sympathischer Retro-Charme an, der auch vor 20-25 Jahren herrlich funktioniert hätte. Der Fünfminüter geht direkt in media res und bemüht sich um melodisch angehauchten Midtempo-Groove mit fiesen, durchaus gutturalen Growls. Die bissige Dynamik mit gelegentlichen Tempoverschärfungen und schwarzmetallischen Wutausbrüchen kommt gut und lässt selbst bei Überlänge keine Langeweile aufkommen.

Dass selbst ein Epos wie „Dissolving Into Obscurity“ gut funktioniert, liegt vornehmlich an der Spielfreude der US-Amerikaner. Ausladende, melodische Gitarrensoli ziehen sich durch den mächtigen, von schroffen Drums vorangetriebenen Mittelteil und zeigen bei aller Intensität, dass hinter Soul Remnants obendrein richtig gute Musiker stecken. Ein „Regurgitated And Consumed“ bewist zudem zwischendurch, dass die sprichwörtliche Würze auch mal in der Kürze liegt, und dabei dennoch stets unterhaltsam bleibt.

Natürlich summieren sich die etwas üppigen instrumentalen Zwischenspiele und Outros mit der Zeit – vielleicht der einzige kleinere Wehrmutstropfen an „Ouroboros“, das trotz seiner knapp bemessenen Spielzeit stellenweise in die Länge gezogen wird. Und doch ist dieses dritte Album der US-Amerikaner ihr bis dato bestes geworden. Soul Remnants punkten mit kreativem Spielwitz und ausgeprägtem Traditionsbewusstsein, lassen gleich mehrere kleine Hits vom Stapel und finden bei allen vertrauten Referenzen dennoch ihren eigenen Sound. Davon gerne mehr.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 21.07.2017
Erhältlich über: eOne Music (Download-Album)

Website: www.soulremnants.com
Facebook: www.facebook.com/SoulRemnants

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Category: Magazin, Reviews

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