Dark Buddha Rising – Inversum

| 25. September 2015 | 0 Comments
Dark Buddha Rising

(c) Sasu Riikonen

Finnlands vielleicht heißeste Doom-Drone-Aktie flog bislang vornehmlich unter dem Radar, das dafür aber mit Stil und Methode. Nun schlagen Dark Buddha Rising, die gleich drei neue Musiker in ihren Reihen begrüßen dürfen, bei Neurot Recordings auf und treiben den Rahmen ihrer Kreativität bis ans Äußerste. „Inversum“ besteht aus nur zwei Songs, jeweils an die 24 Minuten lang, zwei semi-philosophische, nicht unbedingt irdische Kehrseiten einer Medaille beschreibend.

Mit zwei fixen Sängern, zusätzlichen Background-Vocals und dem Klangkosmos eines Sextetts waten die Finnen durch ihre beiden Tracks. „E S O“ beschreibt einen inneren Prozess der Selbstfindung, eine Art persönliche Reise, währen „E X O“ in kosmischen Dimensionen denkt. Tatsächlich wirkt „E S O“ deutlich introvertierter, beinahe in sich geordnet, und wagt den Erkundungsprozess in Zeitlupe. Filigrane Psychedelia umschwirren das Arrangement, Synthis tummeln sich im Hintergrund, doch im Mittelpunkt stehen letztlich eine furztrockene Gitarre und ein Stimmengewirr zwischen Gekeife, infernalen Schreien und Chants – eine faszinierende Grenzerfahrung.

Ingesamt eine Spur härter, doomiger und – nein, eigentlich nicht zugänglicher, gestaltet sich „E X O“. Auch hier leisten die Sänger Knochenarbeit, lassen verzerrte, entstellte Schreie via Echokammer über das getragene Arrangement schwirren. Je länger der Track dauert, desto härter und intensiver wird er. Für die letzten paar Minuten legen Dark Buddha Rising gar das Zeitlupenformat ab, packen ein lupenreines Sludge-Riff aus und setzen sich mit einem grandiosen, infernalen Finale selbst ein kleines Denkmal.

Nein, für zarte Gemüter ist „Inversum“ nun wirklich nicht geeignet; ebensowenig für Ungeduldige, die es stetig direkt und auf den Punkt haben wollen. Dark Buddha Rising treiben ihr Doom-Korsett zum Äußersten, ringen Drone neue Facetten ab und brillieren mit plötzlicher Tempoverschärfung kurz vor Schluss. Es ist dies eine weitere anspruchsvolle Platte der Finnen, die bei Neurot bestens aufgehoben sind. Das Ergebnis spricht für sich.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 25.09.2015
Erhätlich über: Neurot Recordings (Cargo Records)

Website: www.darkbuddharising.com
Facebook: www.facebook.com/dbrising

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Category: Magazin, Reviews

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