Jeff Loomis – Plains Of Oblivion

| 6. April 2012 | 1 Comment

Jeff Loomis

Als Nevermore-Gitarrist hat sich Jeff Loomis einen Namen als Meister seines Fachs gemacht, bevor er die Band gemeinsam mit Drummer Van Williams im vergangenen Jahr verließ. Von unüberbrückbaren musikalischen und persönlichen Differenzen war die Rede. Während Warrel Dane Nevermore in eine längere Pause schickte, um sich den reaktivierten Sanctuary zu widmen, veröffentlicht Loomis sein zweites Soloalbum „Plains Of Oblivion“. Auf dem Nachfolger zu „Zero Order Phase“ gibt es neben namhaften Gästen auch erstmals Gesang zu hören, wenn auch (glücklicherweise?) nicht vom Meister höchstpersönlich.

Neben Ex-Nevermore-Drummer Attila Vörös, Dirk Verbeuren (Soilwork, Scarve) und Tony MacAlpine (Steve Vai, Planet X) ist unter anderem Ex-Megadeth-Gitarrist und Japan-Legionär Marty Friedman zu hören, der den Opener „Mercurial“ veredelt. Gerade jener Song verfügt über außerordentliches Crossover-Potential und tritt den Beweis an, dass man mit einer Gitarren-Platte auch ein Klientel begeistern kann, das damit eigentlich nichts am Hut hat. Zwischen Thrash Metal und melodischen Ausflügen wird hier einiges geboten – so auch beispielsweise in „Escape Velocity“, „Continuum Drift“ (mit Chris Poland, ebenfalls einst mit Megadeth unterwegs gewesen) und dem nachdenklichen, schwerfällig groovenden Rausschmeißer „Sibylline Origin“ nachzuhören.

Bei den drei Songs mit Gesang wechseln einander Licht und Schatten ab. Christine Rhoades wirkt im harten, episch angehauchten „Tragedy And Harmony“ halbwegs souverän, langweilt dafür in der Ballade „Chosen Time“ gewaltig. Überhaupt ist dieser Track die große Schwachstelle auf „Plains Of Oblivion“ – hier treffen eine Überdosis Klischee und ein Basslauf, der stellenweise an „I Should Have Known“ von den Foo Fighters erinnert, aufeinander. Die beiden Bonus-Songs der limitierten Edition hat Rhoades ebenfalls eingesungen, was nur bedingt nach einem Kaufanreiz klingt. Dagegen ist „Surrender“ mit Vocals von Ihsahn ein absolutes Highlight und erinnert an das aktuelle Soloalbum des ehemaligen Emperor-Frontmanns. Loomis liefert bissige Riffs und fantastische Soli, obendrein bereichert der Extreme-Metal-Vibe die Platte ungemein.

Sieht man also von den beiden Rhoades-Tracks und dem unnötigen Zwischenspiel „Rapture“ ab, macht „Plains Of Oblivion“ Laune. Auch wenn der Ihsahn-Track das absolute Highlight darstellt, müssen sich die instrumentalen Nummern keineswegs davor verstecken und punkten mit guter bis brillanter narrativer Struktur. Sieben von zehn Songs machen Laune und sollten auch Verächter instrumentaler Gitarrenplatten überzeugen. Von reiner Saitenhexerei für technische und selbstverliebte Zwecke ist angenehmerweise rein gar nichts zu hören.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 06.04.2012
Erhätlich über: Century Media (EMI Music)

Website: www.jeffloomis.com
Facebook: www.facebook.com/jeffloomisfans

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Category: Magazin, Reviews

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