Suicide Silence – The Black Crown
Suicide Silence halten eindeutig nichts davon, Liebe und Frieden auf der Welt zu verbreiten. Stattdessen beschränken sie sich auf ihrem dritten Album namens „The Black Crown“ weiterhin darauf, brutalen Deathcore einzuspielen, der einem das Grinsen aus dem Gesicht blasen soll. Immerhin hat man sich auf diese Art und Weise schon eine treue Fangemeinde erspielt, die bei den Konzerten der Band regelmäßig ausflippt, wie diverse Online-Videos beweisen. Nun, die Mission wird eindeutig erfüllt: Die Band weicht die Einschränkungen des Genres um keinen Millimeter auf und präsentiert knapp 40 Minuten lang einen Brecher nach dem anderen. Technisch bleibt das natürlich alles vom Feinsten. Doublebass, Breakdowns satt, melodische Momente nur so sporadisch wie möglich. Produzent Steve Evetts (Dillinger Escape Plan, Hatebreed) sorgt für den nötigen Sound, damit das alles auch nach dicke Hose klingt. Shouter Mitch Lucker lässt die Death-Elemente dieses Mal eher weg und bleibt beim schrilleren Screamen.
Nun sind ja Deathcore-Bands wie Suicide Silence nicht unbedingt für ihre große Innovationsfreudigkeit bekannt. Daher stellt es schon fast so etwas wie eine kleine Revolution dar, wenn für den Track „Witness The Addiction“ KoRn-Sänger Jonathan Davis gewonnen werden konnte. Der darf dann auch auf der für Bandverhältnisse fast schon verträumt wirkenden Nummer so etwas wie einen Refrain einsingen, was dem Song sehr gut tut. Im Prinzip hätte „The Black Crown“ aber von jedem Vorgängeralbum geschluckt werden können, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Klar, in diesem Genre wird man das Rad kaum neu erfinden können, aber ein bisschen mehr Mühe wäre schon fein gewesen. Suicide Silence stellen sich dabei auch selbst ein Bein: Kaum geht ein Song mal etwas vertrackter los wie bei „You Only Live Once“ oder „The Only Thing That Sets Us Apart“, und man hofft auf etwas Abwechslung, holt einen das Ende des Intros brutal auf den Boden der Tatsachen zurück, nämlich dass aus Suicide Silence keine einfallsreichen Songwriter mehr werden.
Teilweise fällt es wirklich schwierig, das Ende einer Nummer zu bemerken, denn das Gestampfe im Midtempo geht meist sofort weiter. Gut wird die Band erst dann wirklich, wenn wie im Opener „Slaves To Substance“ mal etwas Tempo gemacht wird. Der Song geht nach vorne und bricht teilweise aus dem Muster aus, das auf dem Rest des Albums herrscht. Hier zeigen Suicide Silence, dass sie es durchaus könnten, wenn sie nur etwas mehr Mut zur Abwechslung besäßen. „The Black Crown“ bietet Altbekanntes – Fans werden’s lieben, für die Deathcore-Gegner stellt das Album ein weiteres starkes Argument gegen das Genre dar. Auf jeden Fall beweist die Band aber, dass sie im Deathcore-Bereich eindeutig an der Spitze stehen.
Wertung: 6/10
Erhältlich ab: 15.07.2011
Erhältlich über: Century Media (EMI Music)
Myspace: www.myspace.com/suicidesilence
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