Bident – Blink

(c) Bident
Es braucht keine große Armada für das vollkommene Glück. Bei Bident um Musiker*innen von Jackkife Seizure, Reverse The Sun, Purple Kong und Wretched Toad gibt es Bass und Schlagzeug, keine Gitarren und ganz bestimmt keine Vocals. Während man sich noch gedanklich verrenkt, ob es sich hierbei nun das nächste Power-Duo oder einfach nur ein Gimmick handelt, überzeugen die Briten schlicht und ergreifend mit auf das Wesentliche reduzierten Groove-Monstrositäten. „Blink“ ist ihr erstes komplettes Album.
Tracks wie „Two-Note Pony“ bringen das Eigenbrötlerische des Duos auf den Punkt. Tatsächlich regiert der Tieftöner, dem erstaunliche Klänge entlockt werden, der gleichermaßen angriffslustig und warmherzig wirken kann und darf. Dadurch kommt den Drums eine wichtigere Rolle vor, werden sie doch zum gleichberechtigten Partner und diktieren nicht nur das Tempo. Durch geschickte Verschiebungen und Verschachtelungen entstehen martialische Grooves. Oder aber es wird einfach schneller, wie im abschließenden Titelsong. Die Angriffslustigkeit von „Blink“ bietet hohen Unterhaltungswert. Wütende Double-Bass-Salven, jenseitige Melodik und verspielte Schwere finden zusammen.
Auch „Calorina Leaper“ mag es gerne forsch, zugleich gut abgehangen. Jedwede Stoner-Rock-Annäherung wird jedoch von Marching Drums regelrecht zerschossen, bevor es mit punkigem Elan kopfüber in die nächste Wahnsinnstat geht. Bei derlei Atemlosigkeit fallen Monolithen Marke „That Sad“ angenehm aus dem Rahmen, zeigen zugleich etwas andere Bident. Die drückende, herrlich schwerfällige Präsentation mit gedrosseltem Tempo kommt gut und weiß zu zermürben. Eine regelrechte Soundwand bäumt sich auf, mittendrin mit wachsender Begeisterung zerlegt. Das explosive Mittelstück, das invertierte Auge des Sturms – ein starker Kunstgriff.
Und Kunstgriffe gibt es auf diesem Einstand mehr als genug. Natürlich sind Sound, Besetzung und Präsentation ungewöhnlich, doch zeigen Bident auf schnellstem Wege, dass sich dahinter mehr als genug Substanz verbirgt. „Blink“ ist Groove in Reinkultur, gleichzeitig aber auch nicht. Dieser beinahe obligatorische Widerspruch äußert sich in feinsten Stoner-Riffs, in monolithischen Doom-Einschüben, in feinsinnigen Melodien und angepunkten, derb-metallischen Attacken. Konstantes Hin und Her, Wendungen galore und zugleich ein eindrucksvolles Maß an Musikalität: Bident debütieren mächtig.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 25.04.2025
Erhältlich über: Eigenvertrieb
Bandcamp: bident.bandcamp.com
Instagram: www.instagram.com/thisisbident
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