Slower – Slower

| 23. Januar 2024 | 0 Comments
Slower

(c) Slower

Neben Fu Manchu, Big Scenic Nowhere und Yawning Balch scheint Bob Balch aktuell gar nicht genug Outlets für seine Kreativität bekommen zu können und hat nun allerlei Prominenz für ein besonderes Tribute-Projekt zusammengetrommelt. Als er einem Gitarrenschüler „South Of Heaven“ von Slayer für den Anfang langsamer zeigte, merkte er, wie lässig das eigentlich klingt. Schnell wurde daraus die Idee für eine doomige Cover-Version, aus der schließlich ein komplettes Album entstand. Unter dem Namen Slower lud Balch allerlei Stoner- und Doom-Kollegen für ein Slayer-Cover-Album ein, das ebenfalls einfach nur „Slower“ heißt.

Besagtes „South Of Heaven“ ist der einzige Track mit abweichendem Line-up. Neben Balch und Esben Willems (Monolord), der auf allen Songs das Schlagzeug spielt, mischen hier Kyuss-Legende Scott Reeder sowie die einst bei Kylesa tätige Laura Plesants mit. Der ikonische Slayer-Song dauert nun sieben Minuten, ist aber am ehesten noch als ein solcher erkennbar. Klar, auch im Original ging es etwas gemächlicher zu, dazu kommt das bestens bekannte, infernale Riff, doch drücken Slower dem Geschehen ihren eigenen Stempel auf. Pleasants‘ weicher Gesang, psychotische Gitarrentöne und bratende Heavyness machen Laune.

Die vier anderen, überlangen Tracks wagen mehr. Willems und Balch werden hier von Peder Bergstrand (Lowrider) und Amy Barrysmith (Year Of The Cobra) unterstützt, die bereits am Opener „War Ensemble“ ihre helle Freude haben. Wütende, dennoch auf kleiner Flamme köchelnde Schwere schindet Eindruck, Barrysmiths ätherische Vocals gehen unter die Haut, und gerade der drückende Mittelteil des Zehnminüters macht Laune. „Blood Red“ ist vielleicht kein Track, mit dem man gerechnet hat, der im furztrockenen Stoner-Doom-Gewand mit sich vorsichtig nach vorne arbeitendem Gitarrensolo aber richtig gut kommt – auf Raten erdrückend, wenn man so will.

In knapp 40 Minuten setzen Slower auf eine Art Zermürbungstaktik der schwerfälligen Art, die absolut aufgeht. Alleine schon die Wucht, mit der sie diese fünf Tracks gestalten, macht unheimlich Laune. Slayer-Fans wird man damit kaum bekehren, doch macht das Material auf „Slower“ auch so ordentlich Laune. Die spannende Songwahl, die nur selten auf Offensichtliches setzt, trifft auf Riffgewalt, auf trockene Schwere, auf beißenden Fuzz und auf zwei grandiose Stimmen, die den Thrash-Göttern gar unheimliche Atmosphäre einhauchen. Dieses etwas andere Tribute-Album ist ein Erfolg auf ganzer Linie.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 26.01.2024
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)

Instagram: www.instagram.com/slower_666

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Category: Magazin, Reviews

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