Signs Of The Swarm – Amongst The Low & Empty

| 24. Juli 2023 | 0 Comments
Signs Of The Swarm

(c) Andre Giovanni

Nach den heftigen Nebengeräuschen rund um den Release von „Absolvere“, als kurz vorher zwei langjährige Mitglieder aufgrund schwerer Vorwürfe vor die Tür gesetzt wurden, ging die Qualität des vierten Albums von Signs Of The Swarm etwas unter. Der wütende Deathcore-Ansatz des US-Quartetts, der mit wachsender Begeisterung Scheuklappen zerlegte, brachte einen Deal bei Century Media ein, wo das umgekrempelte Line-up so richtig durchstarten will. „Amongst The Low & Empty“ sprengt letzte Grenzen mit Groove-, Extreme- und sogar Tech-Death-Einflüssen.

Der eröffnende Titelsong macht sehr schnell sehr deutlich, wohin die Reise geht, und überrascht mit Meshuggah-Elementen. Anstatt jedoch mit technischen Extremen aufzuwarten, äußert sich das vor allem in der Mischung von Brachialgewalt und Atmosphäre … und technisch versiert sind Signs Of The Swarm allemal, wie dieses Powerhouse überaus eindrucksvoll unter Beweis stellt. Ein Hauch infernaler Melodik mischt in „DREAMKILLER“ mit – kurz und sehr pointiert eingesetzt, aber stets ein Volltreffer. Dieser kleine, leicht ranzige Farbtupfer kommt in der zweiten Hälfte so richtig zur Geltung und trägt den Song in eine angenehm neue Richtung.

In „Malady“ zerlegen sich die US-Amerikaner selbst, packen urgewaltige Breakdowns aus, geben sich heiser und unkontrolliert, wobei gerade darin erstaunlich viel Reiz liegt. Zwischen heiseren, schemenhaften Squeals und industriellen Noise-Attacken entsteht purer Wahnsinn. Trivium-Frontmann Matthew K. Heafy gibt sich in „The Witch Beckons“ die Ehre – vielleicht nicht die Zusammenarbeit, die man erwartet hat, doch funktioniert sie prima. Heafy schreit sich die Lunge aus dem Leib, Tech- und Core-Riffing mischen offensiv mit. Groove diktiert hingegen in „Borrowed Time“ das Geschehen, mit Sicherheit nicht zum einzigen Mal auf diesem Album – zermürbend und hypnotisierend.

Je länger diese Platte dauert, desto eigensinniger scheint sie zu werden. Signs Of The Swarm wenden sich keinesfalls von typischen Deathcore-Mustern ab, sie interpretieren diese bloß deutlich freier und eigenständiger. „Amongst The Low & Empty“ ist brutal, unnachgiebig und düster. Die neue Besetzung zeigt sich auf rein technischer Ebene verbessert und zieht ein komplett eigenes Ding durch; alleine die neue Atmosphäre ist bereits ein Gewinn. In dieser Form stehen Signs Of The Swarm Tür und Tor für höhere Weihen offen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.07.2023
Erhältlich über: Century Media (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/signsoftheswarm

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Category: Magazin, Reviews

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