Imperishable – Come, Sweet Death

| 6. Juni 2023 | 0 Comments
Imperishable

(c) Daniel Falk

Auch nach all den Jahren und Jahrzehnten gibt es weiterhin eine Fülle an Bands, die sich der alten Death Metal-Schule aus dem hohen Norden widmen. Die ungebrochene Faszination für den ranzigen Sound teilen Imperishable ebenso, bloß mit einem kleinen Asterisk. Das Quartett um aktuelle und ehemalige Mitglieder so illustrer Formationen wie Vampire, Portrait, Nominon und Dr. Living Dead! widmen sich nicht nur dem permanenten Sägewerk, sondern bringen ebenso feine melodische Untertöne späterer Tage ein. Entsprechend mächtig, eindringlich und vielschichtig gibt sich der Einstand „Come, Sweet Death“.

„Venomous“ eröffnet die Platte mit einem Paukenschlag. Faulige Ödnis umweht das Intro, dann erhöht sich die Schlagzahl ganz spontan. Nahezu ansatzlos gehen Imperishable durch die Decke, schäumen geradezu und lassen durch ein wenig 90s-Melodik durchschimmern – sehr gering und kompakt gehalten, aber gerade deswegen so stark. Speziell im Solo-Teil kommt das richtig gut durch und schlägt nicht zum letzten Mal die Brücke zu NWOBHM-Gefilden. Im direkten Anschluss stampft „Infernal Lust“ erst einmal kräftig auf, dann kann auch schon der nächste Sprinter beginnen. Zwischen infernaler Wucht und urplötzlichem Groove zwischendurch entsteht ein Manifest der alten Schule.

Dieses letztlich etwas ungewöhnliche, aber eben verdammt effektive Old-School-Konzept bleibt erhalten, wenn „Fangs“ gar ranzige Gitarren in den Vordergrund holt und damit alte Dismember-Platten zitiert, aber eben wieder zu hymnischen Untertönen findet. Der abschließende Titeltrack kriegt sogar ein eigenes Intro, nur um schließlich komplett am Rad zu drehen. Das Tempo wandert noch einmal in die Höhe, zweistimmige Heavy-Metal-Leads garnieren das Finale. Sollte das letztlich doch zu nett ausfallen, dann lohnt sich ein Blick in den Mittelteil. Das brutale, vor Wut schäumende „Vertiginous“ reißt alles nieder.

Imperishable sind keine 08/15-Old-School-Band, auch wenn weite Teile ihres Einstands im Sägewerk wohnen und sich dort hörbar wohlfühlen: „Come, Sweet Death“ versteht die Kunst der alten Schule, kommt ranzig und druckvoll rüber, überschlägt sich gerne mal, fällt im richtigen Moment zäh aus. Die kleinen melodischen Details und NWOBHM-Soli machen aus einer ohnehin bereits guten Platte einen Volltreffer. Traditionell und doch eigensinnig, ringt das Quartett einem vermeintlich auserzählten Genre kleinere frische Ansätze ab – was für ein Brett.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 09.06.2023
Erhältlich über: Hammerheart Records (SPV)

Facebook: www.facebook.com/imperishableband

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Category: Magazin, Reviews

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