The Bleeding – Monokrator

| 5. Juni 2023 | 0 Comments
The Bleeding

(c) The Bleeding

In den richtigen Händen kann Thrash Metal tödlich sein. The Bleeding holen etwas Death Metal in den Mix und legen eine Brechstange obendrauf. 2010 gegründet, bringt es das britische Quartett bislang auf zwei Alben und mehrere Kleinformate, die mit ihrer brachialen Wucht an die Ursuppe, an die Abspaltung beider Genres erinnern. Das gar nicht so geheime Rezept ändert sich auch auf dem Drittling nicht: „Monokrator“ langt bewusst und gezielt zu.

„Chemical Lobotomy“ trägt die Kompromisslosigkeit bereits im ungeschönten Titel und verteilt Nackenschläge mit wachsender Begeisterung. Hohes Tempo, unterschwellige Blast-Action, etwas mehr Death als Thrash und ranzige Untertöne im Hochtempo-Bereich machen Laune. Etwas Groove zwischendurch und ein rasend schnelles, geradezu höllisches Gitarrensolo runden gekonnt ab. Hingegen eröffnet „Chainsaw Deathcult“ mit einem Bass-Solo und wagt sich dann ins Labyrinth vor. Kleinere Zäsuren und ein weiterer Midtempo-Abschnitt von ausgesuchter Heavyness wissen zu unterhalten.

Die Faustschläge gewinnen an Präzision: „On Wings Of Tribulation“ scheint sich zwischenzeitlich selbst zu überschlagen und langt beherzt zu. Knackige Thrash-Riffs treffen auf infernale Death-Metal-Untertöne. Hingegen nimmt „Throes Of Perdition“ sogar etwas Blackened-Charme hinzu, gibt sich grantig und wirft mit Dreck um sich. Auch das funktioniert erstaunlich gut. In „Mutation Chamber“ wandert der Thrash-Anteil in höchste Höhen, salutiert frühen Kreator und zieht zugleich sein eigenes Ding mit wachsender Begeisterung durch. Die drückende zweite Hälfte torpediert sämtliche Sinne gleichzeitig.

Acht Songs, 30 Minuten und keine Verschnaufpause – es kann manchmal so einfach sein. The Bleeding befinden sich nahezu im Dauersprint, selbst in den Midtempo-Passagen, und servieren ihren Death Thrash sogar noch eine Spur kompromissloser als auf den Vorgängern. Die pure, ungefilterte und (selbst-)zerstörerische Bosheit von „Monokrator“ schmerzt in allen Gliedern und zeigt sich doch so bekömmlich. Hier wird der Bandname zum kurzweiligen Programm – ein Volltreffer, von dem man sich erst erholen muss.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 09.06.2023
Erhältlich über: Redefining Darkness Records

Website: deatheternal.com
Facebook: www.facebook.com/TheBleedingOfficial

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Category: Magazin, Reviews

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