Jungle Rot – A Call To Arms

| 10. Mai 2022 | 0 Comments
Jungle Rot

(c) Jungle Rot

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert werfen Jungle Rot mit Death-Metal-Weisheiten um sich. Das Quartett aus Wisconsin versteht sich auf die alte Schule, groovt gerne mal wie Sau und packt im nächsten Moment die Schlachtplatte aus. Knapp vier Jahre nach ihrem selbstbetitelten Album melden sie sich zurück – mit neuem Label, bekanntem Team und vertrautem Sound. „A Call To Arms“ widmet sich uriger, ranziger Wucht mit gewohnt wachsender Begeisterung.

Musikalisch mag sich zwar herzlich wenig getan haben, doch spricht das keinesfalls gegen Jungle Rot. Der Titelsong eröffnet in gewohnter Manier – heavy, druckvoll, zwischen bleihaltigem Groove und brachialer Action pendelnd. Dave Matrise spuckt seine Zeilen gewohnt heiser aus, rundherum entsteht rasiermesserscharfes Chaos mit sämtlichen Trademarks. „Beyond The Grave“ erhöht die Schlagzahl, wenngleich die Gitarre im Intro überrascht, nahezu melodisch anmutet. Das US-Quartett wirkt musikalisch und spielfreudig, besinnt sich dennoch auf den klassischen Sound – eine minimale Variation mit maximaler Wirkung.

„Total Extinction“ nimmt hingegen altbekannte Thrash- und Crust-Einflüsse mit, die sich auf so ziemlich jeder Platte finden. In 140 Sekunden sprinten Jungle Rot durch diese bissige Monstrosität und reißen alles nieder. Im Vergleich dazu wirkt „Vengeance & Bloodlust“ komplex und verspielt, bringt skandinavische Einflüsse ebenso aufs Parkett wie Florida-Death und baut gewaltige Druckwellen auf. Schließlich nimmt „Population Suicide“ das Tempo heraus und groovt ohne Ende. Neue, alte Heavyness frisst sich durch diesen schwerfälligen wie unterhaltsamen Track, der zwischendurch sogar mit ominöser, infernaler Stimmung kokettiert.

Also alles wie immer? Durchaus, aber eben auf verdammt hohem Niveau. Jungle Rot brauchen keine musikalische Revolution; viel lieber kultivieren sie den Old-School-Dampfhammer mit wachsender Begeisterung. „A Call To Arms“ trägt alles, was die US-Veteranen unterhaltsam macht, in sich. Es braucht keine 34 Minuten, um rasenden Death-Metal-Wahnsinn zu verbreiten – mal etwas brachialer, dann wieder schwerfällig und martialisch. Die Mischung stimmt weiterhin, das Songwriting macht Laune, der Hunger bleibt bestehen: Jungle Rot sind nicht kaputt zu kriegen. Gut so.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.05.2022
Erhältlich über: Unique Leader Records (Membran)

Facebook: www.facebook.com/igotjunglerot

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Category: Magazin, Reviews

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