Tuskar – Matriarch

| 24. Februar 2022 | 0 Comments
Tuskar

(c) Rolling Wheels Photography

Seit geraumer Zeit gelten Tuskar als neuer Stern am britischen Sludge-Himmel, der eigentlich komplett verfinstert sein müsste, weil: Sludge. Jenseits derlei Haarspalterei zeigen sich Tyler Hodges (Schlagzeug, Vocals) und Tom Dimmock (Gitarre) aus Milton Keynes von ihrer monolithischen Seite, die gerne mal Doom, Stoner und sogar Psychedelic mitnimmt. Die bisherigen beiden EPs waren wuchtige Leckerbissen, „Matriarch“ packt die beißende Intensität nun aufs Albumformat.

Den eröffnenden Titeltrack als Einstiegshürde zu bezeichnen, wäre wohl untertrieben: „Matriarch“ dauert knapp zwölf Minuten und zeigt Tuskar in bestechender Form. Es dauert beinahe drei Minuten, bis der Song so richtig loslegt, dann überzeugt das doomige Sludge-Gebräu dafür durch schiere Wucht, durch nahezu brachiale Härte, durch wütenden Donnerhall im besonders gemächlichen Format. Noch besser sind eigentlich nur die Zäsuren, die sich förmlich in den Song hineinfressen, ihn in seine Einzelteile zerlegen und schließlich neu zusammensetzen. Sämtliche Sinne verabschieden sich dank positiv ermattender Wiederholungen.

Zwar erreicht der Rest der Platte diese Wucht nicht so ganz, zeigt dafür andere Facetten des Duos. In „Into The Sea“ kommt das Faible für Stoner-Riffing durch, das in Verbindung mit der dreckigen Präsentation an frühe Baroness erinnert. In der zweiten Hälfte sackt die Nummer ab und rührt Beton an, was ebenfalls hervorragend funktioniert. „The Trees, The Trees, The Trees“ überrascht als akustisches Zwischenspiel, im Anschluss muss sich „Halcyon Gilt“ erst aus dem Nebel arbeiten. Wenn der Track schließlich explodiert, räumt er alles im näheren Umkreis mit wachsender Begeisterung und monströser Riffgewalt nieder.

Und, ja, tatsächlich hat „Matriarch“ etwas Monströses, Gewaltiges an sich. Wiederholt entladen sich wuchtige Druckwellen mit wütender Sludge-Basis, gelegentlich von Riffwänden und beklemmender Atmosphäre unterbrochen. Tuskar debütieren mit einem Trip, einer in Musik gegossenen Zentnerlast, die auf unverblümte Zerstörung trifft und dabei letzte Reste melodischer Harmonie mit Gusto zu Grabe trägt. Sämtliche Vorschusslorbeeren wären mit diesem wuchtigen Einstand doppelt und dreifach bestätigt.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 25.02.2022
Erhältlich über: Church Road Records

Facebook: www.facebook.com/TUSKARBAND

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES