Cazador – Acceptance//Isolation

| 3. Dezember 2020 | 0 Comments
Cazador

(c) Cazador

Hier ist ein neuer Name, den man sich unbedingt merken sollte. Wobei, so ganz neu sind Cazador eigentlich nicht. Das Trio aus Boston gibt’s bereits seit sechs Jahren, bislang stehen ein Album und eine EP zu Buche. Was als klassisches Doom-Outfit begann, öffnete sich im Laufe der Zeit verschiedenen Einflüssen aus Sludge und Hardcore, die mittlerweile durchaus in Post-Metal-Bereiche vordringen. „Acceptance//Isolation“ ist der neueste Nackenschlag.

Was als zweites Album angekündigt wurde, rattert in unter 24 Minuten durch – der einzige kleine Wermutstropfen einer ansonsten mehr als runden Sache. Dass Magnus Líndberg von Cult Of Luna für den Feinschliff sorgte, überrascht im Übrigen kein bisschen. Alleine der abschließende Monolith „Karoshi“, der durchaus eine gewisse musikalische Verwandtschaft aufweist, illustriert dieses Näheverhältnis eindrucksvoll. Wie sich Joe Haryantos verzweifelte Vocals immer wieder aus dem Dickicht arbeiten, während rundherum doomig-sludgige Post-Metal-Sinnsuche mit weit offenen, durchaus progressiven Klangflächen lauert, beeindruckt.

An diesen monumentalen Track reicht das restliche Material zwar nicht ganz heran, und doch entlohnen Cazador die genaue Auseinandersetzung mit ihrer neuen Platte fürstlich. „Exigent“ ist ein weiterer Track, der sich binnen Sekunden einbrennt. Zwischen schroffer, widerborstiger Explosivität mit beinahe Math-artigen Noisewänden, purer Hektik und traumhafter Momente gleißenden Lichts, so kurz diese auch sein mögen, ergibt sich eine hochspannende Grenzerfahrung. Selbst das ultrakurze, eröffnende Songfragment „Blindfold“ hat seinen monolithischen Mini-Reiz.

Kein Epos und doch episch angehaucht: „Acceptance//Isolation“ liefert begeisternde, erhabene und zerstörerische Momente im Westentaschenformat. Der neue Post-Sludge-Output von Cazador hat in kurzer Zeit viel zu sagen und lässt in seinem kompakten Format kaum Verschnitt erkennen. Wuchtig, monolithisch und auf den Punkt: Das US-Trio bestätigt seine eindrucksvolle Frühform mit einem herrlich kauzigen Gourmethappen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 04.12.2020
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Facebook: www.facebook.com/cazadorboston

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Category: Magazin, Reviews

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