Vöödöö – Ashes

| 12. September 2018 | 0 Comments
Vöödöö

(c) Indie Recordings

Viel wurde über die schier wahnwitzige musikalische Bandbreite norwegischer Bands in den letzten Monaten und Jahren geschrieben, nun folgt ein neues Kapitel. Hinter Vöödöö stecken Gearfreaks und Musik-Genießer, welche Gefühl mit technischer Brillanz kombinieren. Das Ergebnis: mitreißender, hymnischer und hochgradig emotionaler Alternative Rock mit düsterer Schlagseite. Nach mehreren kleinen Airplay-Hits in der Heimat folgt nun das Debütalbum „Ashes“.

Was diese gut 31 Minuten so sympathisch macht, ist die damit verbundene musikalische Bandbreite. Da wäre beispielsweise „Lay Me To Rest“, ein schroffer Stomper vorm Herrn. Garage- und Blues-Elemente halten Einzug, die Norweger erinnern durchaus ein wenig an Royal Blood. Und: Das macht so richtig Laune. Der Titelsong hingegen bewegt sich in proggigen, melancholischen Alternative-Gefilden – wie Gazpacho, nur mit dicken Gitarren. Hoher Gesang mit stetem Blick aufs Falsett, gekonntes Abdriften in schmerzverzerrte Passagen und überaus süßliche Melodien brennen sich binnen kürzester Zeit ein. Selbst für ein kleines Classic-Rock-Solo bleibt Zeit.

Darf es eine Spur härter und aggressiver sein? „Let It Burn“ platziert sich geschickt zwischen den beiden zuvor erwähnten Tracks, bloß im Uptempo-Bereich. Hymnisch-nachdenkliche Klänge treffen auf bleierne Schwere und Aufbruchsstimmung. Das mag sich wie ein Widerspruch in sich lesen, macht jedoch richtig Laune. Ähnlich komplex und doch unerwartet geradlinig zeigt sich „Shine On“. Glaubt man zunächst noch eine Mike Patton-Light-Version zu hören, schwingt sich der Refrain zu furiosen, wütenden Blues-Rock-Weihen auf. Das fragile, selbstzerstörerische „King And Clown“ knüpft wiederum an den Opener an und geht ans Herz.

Ehe man sich versieht, ist man bereits dem Charme dieser Band erlegen. Vöödöö arbeiten mit allerlei vertrauten Referenzen, gerade auch nordischer Bands, und sind doch ganz eindeutig ihre eigene, unverkennbare Entität. Von bluesiger, verschwitzter Schwere über dicke Alternative-Riffs bis zu emotional aufgeladendem Neo-Prog ruft „Ashes“ so ziemlich alles ab. Klar, kurz ist sie schon geworden, diese Platte, wohl aber auch richtig schön von der ersten bis zur letzten Minute.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 14.09.2018
Erhältlich über: Indie Recordings (Soulfood Music)

Website: bandvoodoo.com
Facebook: www.facebook.com/heavysoulrock

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Category: Magazin, Reviews

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