The Agony Scene – Tormentor

| 16. Juli 2018 | 0 Comments
The Agony Scene

(c) Outerloop Records

Plötzlich waren sie wieder da: Nach drei spannenden wie starken Alben verabschiedeten sich The Agony Scene 2008 urplötzlich. Sechs Jahre später gab es eine kleine Reunion-Show, aus der schließlich ein Comeback wurde. Und nun das: neues Material. Einen festen Drummer hat das Quartett aus Tulsa, Oklahoma aktuell zwar nicht, mit Mike Williams dafür den bestens bekannten Brüllwürfel der alten Platten an vorderster Front. „Tormentor“ knüpft tatsächlich im besten Sinne an alte Großtaten an.

Über weite Strecken klingt es so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Der melodische Death Metal der US-Amerikaner groovt weiterhin wie Sau und wird durch einen Hauch von Core gestützt – die unheilige Allianz von The Black Dahlia Murder und Lamb Of God, wenn man so will. Wie es geht, illustriert beispielsweise „Mouthpiece“. Zwischen den ruppigen, sogar dezent angethrashten Strophen, geradezu unheimlicher Schwärze und dem infernal zähen, düsteren Refrain geht alles auf. Sogar feinste Black Metal-Anleihen schimmern durch.

Der Opener „Hand Of The Divine“ packt gleich noch ein paar Pfund an Power und Geschwindigkeit drauf. Klar, das klingt über weite Strecken schon stark nach Lamb Of God, in seiner furios-infernalen Wucht aber auch ureigen nach The Agony Scene. Locker knüpft „The Submissive“ an diese Steilvorlage an, spielt geschickt mit Tempo und Variation, und peitscht mit Höllentempo durch seine drei Minuten. Ähnlich bärig gestaltet sich „Mechanical Breath“. Von Florida Death über Blastbeat-Action bis zu bleierner Midtempo-Schwere nimmt dieser Track alles mit. Das hat beinahe schon etwas von einem Westentaschen-Hit.

Und so zerlegen The Agony Scene in diesen 35 Minuten alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Die schiere Wucht von „Tormentor“ knüpft mit eindrucksvollem Elan an die bisherigen drei Alben der US-Amerikaner an und wirkt doch eine Spur frischer, lebendiger, abwechslungsreicher. Selbst eine Dekade nach ihrem letzten Studiogruß wirkt das Quartett in Bestform, eben als wären sie nie weggewesen. Jetzt aber bitte auch am Ball bleiben, es riecht durchaus nach einem potentiellen modernen Klassiker.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 20.07.2018
Erhältlich über: Outerloop Records (Download-Album)

Facebook: www.facebook.com/agonyscene

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Category: Magazin, Reviews

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