Wombbath – The Great Desolation

| 28. Mai 2018 | 0 Comments
Wombbath

(c) Soulseller Records

1990 gegründet, zählten Wombbath zur ersten großen Welle populärer schwedischer Death-Metal-Bands. Fünf Jahre später war allerdings schon wieder Schluss, man verschwand spurlos von der Bildfläche. Warum? Weiß man nicht so genau. Erst 2014 grub Gründungsmitglied Håkan Stuvemark, u.a. auch bei Pale King aktiv, sein altes Betätigungsfeld wieder aus und veröffentlichte ein kurzweiliges Comeback-Werk. „The Great Desolation“ knüpft nun nahtlos daran an.

Mit großen musikalischen Überraschungen darf freilich nicht gerechnet werden, denn die Schweden sägen im besten Sinne der alten Schule – mal etwas schneller, mal mit mehr Groove und Todesblei. Neun kurzweilige Tracks, die ein wenig an Dismember und frühe Evocation erinnern, sprinten voran. Der Opener „Embrace Death“ deckt auch gleich alles ab, was Wombbath 2018 ausmacht. Neben dem etatmäßig klassischem Songtitel wandeln diese knapp viereinhalb Minuten zwischen angedeutetem Geschwindigkeitsrausch und brachialem Midtempo-Dampfhammer. Gutturale Growls und angedeutetes Gekeife begleiten das Geschehen.

Klar, das liest sich ziemlich banal, wird allerdings richtig schön kurzweilig präsentiert. Wombbath machen gar keinen Hehl daraus, dass sie sich in der alten Death-Metal-Schule, welcher sie ja auch entstammen, am wohlsten fühlen. Ein „The Weakest Flesh“ deutet beispielsweise mehrere Eskalatonsstufen an, fühlt sich im vergleichsweise gemächlichen Bereich jedoch hörbar wohl und geht in die Vollen. Der Titelsong wirkt im besten Sinne angepisst und lässt sogar so etwas wie Melodik durchschimmern. Selbst die epische Hürde „Hail The Obscene“ meistern die Skandinavier bravorös. Gerade der beklemmende Solo-Teil brennt sich binnen Sekunden ein.

Innovationen haben natürlich nicht den Hauch einer Chance, aber das muss auch nicht sein. „The Great Desolation“ steht für kurzweilige, wütende und heftig schnaubende Death-Metal-Action der ganz alten Schule zwischen Underground-Charme und erfahrener Altersweisheit. Wombbath müssen das Genre-Rad nicht neu erfinden; stattdessen zocken sie Powerhouse über Powerhouse mit wachsender Begeisterung.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 01.06.2018
Erhältlich über: Soulseller Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/Wombbath

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Category: Magazin, Reviews

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