Red Apollo – The Laurels Of Serenity

| 26. April 2018 | 0 Comments
Red Apollo

(c) Moment of Collapse Records

Der brachial-betörende Sound von Red Apollo geht in die herbeigesehnte nächste Runde. Auf „Altruist“ vor drei Jahren nahezu perfektioniert, vermischen die Dortmunder weiterhin epischen Post Metal mit zerstörerischen Black-Metal-, Core- und Crust-Untertönen. Große Neuerungen darf man sich insofern von „The Laurels Of Serenity“ wohl kaum erwarten. Und doch gelingt mit dem neuen Nackenschlag abermals eine unwahrscheinlich vitalisierende Punktlandung.

Mit dem eröffnenden Titeltrack geht das Quartett sogleich in die Vollen und unterstreicht seine Ausnahmestellung abermals. Binnen kürzester Zeit zieht es die Deutschen in media res, begleitet von fiesen Growls und Screams sowie einem Klangbild, das sich irgendwo zwischen ausladender Epik und selbstzerstörerischer Verletztlichkeit positioniert. Es knistert und knarzt an allen Ecken und Enden, der erwartete Untergang bleibt jedoch aus. Stattdessen trumpfen Red Apollo mit purer Wucht und unnachgiebigen Druckwellen auf.

Dass es auch etwas anders gehen kann, illustriert das grandiose „A Sacred Kingdom Come“. Sechseinhalb Minuten lang positionieren sich Red Apollo tatsächlich als legitime Nachfolger von Isis the Band. Beklemmende Melodik hält Einzug und verleiht dem ohnehin bereits großartigen Songs opulenten Tiefgang. Ein „Deathwaters Of Acheron“ positioniert sich hingegen geschickt zwischen den beiden Extremen. Knüppelhart und brutal auf der einen Seite, verkappt eingängig und sogar eine Spur proggig auf der anderen – ein Post-Metal-Standbild der Extraklasse.

Leider – und jetzt folgt ein wenig Meckern auf sehr hohem Niveau – kann der Rest der Platte nicht so ganz mit diesen drei Ausnahmetracks mithalten. Das Niveau von „The Laurels Of Serenity“ bleibt hoch, keine Frage, aber anhand der Vorgänger weiß man, dass Red Apollo noch eine Spur mehr können. Was, mit Ausnahme von „Deathwaters Of Acheron“, fehlt, ist ein passendes Bindeglied zwischen diesen musikalischen Extremen, das auch zu fesseln weiß. Und doch fühlt man sich in Windeseile wieder in den Fluss dieser kleinen Mammutplatte hineingezogen – ein weiteres Powerhouse mit ein wenig Luft nach oben.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 27.04.2018
Erhältlich über: Moment of Collapse Records (Broken Silence)

Facebook: www.facebook.com/redapollometal

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Category: Magazin, Reviews

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