Origin Of Zed – Origin Of Zed

| 22. Juli 2014 | 0 Comments

Origin Of Zed

Die Kombination von Metal und Comics ist alles andere als abwegig, wie man seit Jahren, eigentlich Jahrzehnten an Plattencovern und Soundtracks sieht – einfach mal Anthrax fragen. Origin Of Zed stehen auf beide Welten. Das 2008 von Z.K. gegründete Quartett aus dem Erzgebirge erschuf für ihr schlicht „Origin Of Zed“ betiteltes Debütalbum ein Comic-Konzept mit gezeichneten Alter Egos, die gegen ihren Widersacher Zed ankämpfen. Musikalisch agieren die Sachsen in einem breit gestreckten Feld rund um die Ankerpunkte Melodic Death und Thrash Metal.

Auf rein musikalischer Ebene klotzen Origin Of Zed und versuchen mit schierer Masse (53 Minuten bei der regulären Auflage) zu punkten. Dass man sich in diese musikalische Unmenge erst einarbeiten muss, versteht sich von selbst, zumal die Sachsen musikalisch überall und nirgendwo wildern. So gesehen könnte „Silent Impact“ als Album-Opener typischer kaum gewählt sein. Die fiesen, dezent rumpelnden Strophen münden in einen alles umarmenden, überlebensgrößen Melodic Death-Refrain, bevor ein längeres Breakdown in vertrackte, dezent verproggte Gefilde führt und schließlich wieder zurück in die Spur findet – ein komplexer, alles andere als durchsichtiger Auftakt, in den man sich erst einhören muss.

Sitzfleisch ist bei diesem Debüt von elementarer Bedeutung, denn die Perlen wurden methodisch über die gesamte Spielzeit verteilt. Bis „Calling The Chosen“ mit seiner infernalen Melodik muss man sich erst einmal vorarbeiten, das fies angethrashte „The Cave“ mit ausladendem Groove-Part und Old-School-Gangshouts lässt ebenfalls auf sich warten, und bis zum abermals höchst abwechslungsreichen „Rise From The Soil“ ist es sowieso ein weiter Weg. Was sich gerade in diesem Grande Finale (der Digipak-Version ist das Death-Cover „Lack Of Comprehension“ angehängt) abspielt, spottet – im Positiven – jeder Beschreibung. Klassische Heavy Metal-Shouts, Prog-Gekniedel und euphorische Melodic Death- / Thrash-Passagen fackeln knapp fünf Minuten lang ein Hartwurst-Feuerwerk ab.

Zwischendurch hat man es mit einem ungesunden Maß an Füllmaterial zu tun. Wirklich schlecht ist keiner der Songs auf „Origin Of Zed“, auf wirkliche Highlights wartet man zumeist aber vergebens. Überdies sind die Soundeffekte – Comic-Konzept hin oder her – zumindest gewöhnungsbedürftig. Den Einstand der deutschen Nachbarn sollte man jedoch keineswegs zu unterschätzen. Ihre Suche nach einer musikalischen Identität ist spannend, ebenso der Versuch, die konzeptuelle Herausforderung zu meistern. Schönheitsfehler gibt es zur Genüge, wenn aber, wie in den erwähnten Tracks, alles stimmt, können potentielle Klassiker entstehen. Im Fall von Origin Of Zed der Weg das Ziel – und besagten Weg zu verfolgen, könnte durchaus spannend werden.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 25.07.2014
Erhätlich über: Aural Attack Productions (Collectors Mine)

Facebook: www.facebook.com/originofzed

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Category: Magazin, Reviews

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