Yawning Man – Pavement Ends

(c) Yawning Man / Heavy Psych Sounds Records
Umstellen, nachladen, durchstarten: Yawning Man melden sich nach diversen Platten mit dem Nebenschauplatz Yawning Balch mit einem ‚regulären‘ Album zurück. Mario Lalli ist zurück am Bass, nachdem zuletzt Billy Cordell zu hören war, während Drummer Bill Stinson letztlich nur eine kurze Live-Pause eingelegt hatte (Greg Saenz ist hier nicht vertreten). In dieser langjährigen Besetzung und kurz vor dem mittlerweile 40jährigen Jubiläum der Wüsten-Urgesteine widmet sich „Pavement Ends“ betont düsteren und schweren Themen und sucht Schönheit in der Trostlosigkeit.
Alleine schon ein Songtitel wie „Gestapo Pop“ zeigt, dass längst nicht alles eitel Sonnenschein ist. Lallis pulsierender Bass leistet ganze Arbeit und bietet das schwere Fundament für Gary Arces luftige bis melancholische Gitarrenparts, die vor allem in der zweiten Hälfte über dem schweren und zugleich leichtfüßigen Arrangement schweben. Stinson nimmt sich zurück und akzentuiert gewohnt gut. Auch „Bad Time To Be Alive“ macht deutlich, wo der Schuh drückt, überrascht mit Post-Rock-Aufbauten und klingt für Yawning Man fast schon forsch, direkt. Letztlich bleibt sogar fast so etwas wie ein Hauch von Euphorie zurück.
Ganz groß ist der Titelsong „Pavement Ends“, ein weiteres nachdenkliches und drückendes Meisterstück. Weit über neun Minuten ruft das Power-Trio sämtliche Qualitäten ab und lässt sich einmal mehr durch die Szenerie treiben. Nach und nach kollidieren Welten miteinander, wird das Schlagzeug etwas forscher, versucht der Himmel irgendwie die imaginäre Fassung zu bewahren. Die „Bomba Negra“ fällt nicht, berappelt sich aber ebenso nur schwer. So doomig hört man Yawning Man nur selten, von unsichtbaren Lasten an irdische Sphären gefesselt, während die Gitarre wiederholt den spacigen Ausbruch bemüht. Es will bloß nie gelingen.
Tatsächlich hört man Yawning Man auf Albumlänge selten so schwer und niedergeschlagen, wenngleich der stete Ausbruchsversuch mehr als willkommen ist. „Pavement Ends“ bekennt sich zu einer beklemmenden Zeit und reagiert auf diese mit willkommener Intensität, mit drückender Wucht und mit viel Groove im psychedelischen Desert-Ungemach. Lallis Studio-Comeback kommt natürlich gut, die Maschine läuft wunderbar und erzeugt erneut grandiose Stimmungsbilder ohne Stimme. Und das seit bald vier Jahrzehnten. Was für eine fantastische, einzigartige Band.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 14.11.2025
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)
Facebook: www.facebook.com/yawningmanofficial
Slider-Pic (c) Yawning Man / Heavy Psych Sounds Records


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