Yawning Man – Macedonian Lines

| 13. Juni 2019 | 0 Comments
Yawning Man

(c) Heavy Psych Sounds Records

Die Desert-Rock-Urgesteine Yawning Man zeigen sich aktuell besonders umtriebig. Erst vergangenen Sommer erschien das bärenstarke „The Revolt Against Tired Noises“, nun steht bereits ein Nachfolger in den Läden. Gary Arce, Mario Lalli und Bill Stinson entwickelten die rein instrumentalen Tracks live auf der Bühne und stellten sie schließlich im Studio fertig. Entsprechend spontan und doch angenehm rund gibt sich das Material auf „Macedonian Lines“.

In einer flotten halben Stunde ist das Material, laut Band düsterer und heavier als zuletzt, abgefrühstückt. Der gewohnt lockere Mix aus Desert, Stoner und Psychedelic wirkt eine Spur kompakter und druckvoller, ohne jedoch auch nur einen Hauch an Strahlkraft eingebüßt zu haben. Der Titelsong „Macedonian Lines“ bringt dies prima auf dem Punkt. Immer wieder schwimmt das melodische Leitmotiv an die Oberfläche, dahinter macht sich vor allem der prominentere Bass bemerkbar. Mehr Groove, mehr Dichte und ein Hauch mehr Wucht tragen nicht nur diesen Exkurs.

Große Veränderungen darf man von den US-Amerikanern allerdings nicht erwartet, sie haben nur ein wenig an den Feinheiten geschraubt. „I Make Weird Choices“ trifft nur auf den Songtitel zu, denn hinter dem überaus langsam anrollenden Rausschmeißer steckt vertraute Cleverness. Erst im Finale wird es langsam eine Spur lauter und druckvoller. Im Gegensatz dazu ist „Virtual Funeral“ durchgehend von einer gewissen Heavyness begleitet. Sie deutet Unruhe an, findet sich aber schnell in geregelten Bahnen wieder. Die singende Gitarre, dieses markante Lead-Instrument, trägt immer tiefer hinab in den emotionalen Sumpf, statt Auflösung setzt es jedoch ein langes Fade-Out – es könnte ewig so weitergehen.

Harmonische Endlosschleifen mit einer Prise mehr Nachdruck führen in vertraute Gefilde: Konzentrierte, dennoch lockere Jams über einfache und doch so charmante Motive begleiten auch den neuesten Streich von Yawning Man. Tatsächlich fällt „Macedonian Lines“ eine Spur mächtiger und intensiver aus, wenn auch nur in übersichtlichem Maße. Das US-Trio zieht seinen Stiefel konsequent durch, findet neue Finessen. Eben alles wie immer, und gewohnt stark.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 14.06.2019
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)

Website: yawningman.com
Facebook: www.facebook.com/yawningmanofficial

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Category: Magazin, Reviews

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