Abhoria – Depths

| 17. Januar 2024 | 0 Comments
Abhoria

(c) Nicholas Dodge

Ziemlich genau zwei Jahre nach dem Release ihres schlicht „Abhoria“ betitelten Einstands melden sich Abhoria zurück. Dass das neue Material nur kurze Zeit später entstand und bis jetzt zurückgehalten wurde, hört man „Depths“ nicht unbedingt an, denn musikalisch hat sich das US-Trio hörbar weiterentwickelt. Obwohl man sich weiterhin mit wachsender Begeisterung in Black-Metal-Gefilden bewegt, geht es nun melodischer, tödlicher und komplexer zu, unterstützt durch den neuen Frontmann Ben Pitts (In The Company Of Serpents).

Auf ein Konzeptalbum verzichtete man, befasst sich jedoch mit anthologischen Erzählungen über die extremen Szenarien und erschütternden Erfahrungen einer Gesellschaft, die eine Art Horrorszenario überstand. In „The Well“ muss eine Figur betrachten, wie alle, die von einer vergifteten Quelle tranken, furchtbar zugrunde gehen. Beschwörende Dark-Metal-Einflüsse, gerade zu Beginn, sowie ein rasiermesserscharfes Solo setzen frische Akzente, ohne sich dabei komplett von schwarzmetallischen Erwartungen zu entfernen. Pitts wirkt grantig und angepisst, gibt den Storyteller der Höllenqualen und dirigiert das Geschehen gekonnt.

Spannend gestaltet sich auch das abschließende „Winter’s Embrace“, das den verstärkten Hang zu infernaler Melodik sukzessive in den Mittelpunkt rückt. Der komplette Zusammenbruch steht bevor und Abhoria rühren die Kessel mit wachsender Begeisterung. Das oberflächlich statische Auftreten kommt gut, darunter brodelt es gar gewaltig – ein konstantes Hin und Her der drohenden Vergänglichkeit. Der Stop-and-Go-Ansatz von „They Hunt At Night“ kommt ebenfalls gut, deutet ein Verhaspeln an, stolpert gefühlt über die eigenen Füße und berappelt sich doch gekonnt. Trotzdem überrascht der melodisch groovende Mittelteil.

Obwohl Verbindungen zum Einstand nicht von der Hand zu weisen sind, bringen Abhoria hochgradig willkommenen frischen Wind ein und tanken sich durch absoluten Wahnsinn. „Depths“ bleibt Black Metal treu, geht die Sache bloß etwas anders an, was dem Sound des Trios richtig gut bekommt. Etwas mehr Melodik, komplexe Ansätze und bleierne Schwere treffen auf Finsternis, auf Horrorgeschichten, auf rasende Wut. Abhoria strecken ihre Fühler auf diesem Zweitling aus und rufen ihr Potenzial ab. Da braut sich ordentlich etwas zusammen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.01.2024
Erhältlich über: Prosthetic Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/AbhoriaMetal

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Category: Magazin, Reviews

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