The New Death Cult – Super Natural

| 16. März 2023 | 0 Comments
The New Death Cult

(c) Anine Desire

Wird Rock schon wieder gerettet? Zumindest haben The New Death Cult das Zeug zum Riesenact, was sie bereits vor vier Jahren auf ihrem Erstling zeigten. Stillstand gab es beim Quartett aus der norwegischen Hauptstadt Oslo seither nicht, und so wagte man sich weiter in die Rock-Untiefen zwischen Alternative, Hard’n’Heavy, ja sogar etwas Stoner vor. „Super Natural“ verspricht (über-)natürliche Weiterentwicklung einer Band, die sich höheren Weihen zuwendet.

Zwölf überwiegend hitverdächtige und doch keinesfalls abgelutschte Tracks geben sich die Klinke in die Hand. Zu den Höhepunkten zählt „Get Ready (Eukaryote’s Anthem)“, das tatsächlich dezente Stoner-Vibes ins Fundament einfließen lässt und sich daraus wie Phönix aus der sprichwörtlichen Asche erhebt. Zwischen Understatement und einem hymnischen Chorus entsteht eine Mini-Hymne, der dennoch etwas Vertracktes anhaftet. Wer es hingegen direkter und noch eine Spur eingängiger mag, zieht „Antidote“ heran, das die Brücke zwischen Shinedown und den Foo Fighters schlägt, dabei fest auf eigenen Beinen steht.

Die schiere Wucht des Openers „Different / One Blood“ kann ebenfalls überzeugen und reiht sich nahtlos in die große Alternative-Rock-Hit-Riege ein – kompakt, auf den Punkt und doch so charmant. Hingegen bemüht sich „The Slide“ zumindest stellenweise um abgehangene Riffs, denen zumindest dezente Stoner-Vibes anhaften, bevor es angenehm schwerfällig wird. In „Another World“ gesellt sich mehr dieser zähen Intensität hinzu, nur um von einem poppigen Refrain abgelöst zu werden. Davor trumpft „Machines“ mit einem funkigen Riff auf, aus dem sich schnell das nächste drückende Powerhouse entwickelt. Im abschließenden „The World“ zeigen die Norweger schließlich, dass sie auch ruhigere Töne beherrschen, wobei die manische Gitarre definitiv in eine eigene Richtung drängt.

Natürlich kommen mehr und mehr vertraute Muster durch, natürlich werden Erinnerungen an Festival-Headlienr und Stadion-Bands wach. Dennoch finden The New Death Cult ihren ureigenen, individuellen Ansatz mitten in der Armada an Mini-Hits. „Super Natural“ ist eine dieser Platten, die auf jeder Rock-Party laufen kann, die absolut radiotauglich ist, die dennoch eine besondere, ganz eigene Handschrift trägt. Die Norweger schütteln kurzweilige Riffs und große Melodien aus dem Ärmel, mischen etwas Anspruch und kleinere Überraschungen dazu, fertig ist der Wellenbrecher. In dieser Form wird man von The New Death Cult noch einiges hören.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 17.03.2023
Erhältlich über: Indie Recordings (Soulfood Music)

Website: www.thenewdeathcult.com
Facebook: www.facebook.com/thenewdeathcult

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Category: Magazin, Reviews

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