The Amsterdam Red Light District (TARLD) – Trapped

| 17. Mai 2022 | 0 Comments
The Amsterdam Red Light District (TARLD)

(c) Kymmo Photographies

The Amsterdam Red Light District oder TARLD, wie sie sich neuerdings gerne abkürzen, sind echte Veteranen der französischen Alternative-Hardcore-Szene. Seit 2005 widmet sich das Quartett einem melodischen und zugleich ruppigen Sound, der unter anderem mit Hardcore Punk, Post-Hardcore und metallischen Ausläufern flirtet. Bislang entstanden drei Alben und diverse Kleinformate, begleitet von zahlreichen Tourneen durch Europa und sogar zwei Konzertreisen durch Japan. „Trapped“ ist ihr neuester Exkurs.

Geboten wird exakt jener Mix aus Wucht und Eingängigkeit, für den TARLD seit Jahren stehen. „Threatened Generation“ eröffnet die Platte mit einem Knalleffekt. Gemeinsam mit Yukina und der japanischen Band Hanabie entsteht ein giftiger, verkappt hymnischer Track, dessen galliger Gastbeitrag durchaus in metallische Gefilde entführt und schließlich sogar kurz in Richtung Metalcore schielt. Apropos Gast: Drew York von den legendären Stray From The Path schaut in „Good Intentions“ vorbei und trägt seinen ikonischen Biss für den nächsten Wellenbrecher bei. Der ellenlange Track wird nie langweilig und bringt entsprechende Post-Energie mit.

Es geht aber auch alleine prima, wie TARLD immer wieder beweisen. Der Titelsong „Trapped“ wirkt sleazy und ruppig, wie Cancer Bats mit zusätzlichen klaren Hooks, dem Abgrund nahe und doch selbstbewusst im Angesicht des Fatalismus. Wenn sich nach zwei Minuten hymnischer Wahnsinn aus dem Dickicht löst, stimmt alles. Ob „Happy Ending“ tatsächlich so glücklich und versöhnlich rüberkommt, sei dahingestellt. Der ruppige Drive pendelt stetig zwischen Hardcore- und Punk-Extremen, vermischt diese nur selten und räumt mit angedeuteten Sprints ab. „No Place Like Home“ besinnt sich nicht nur musikalisch auf das Wesentliche und glänzt im Chorus durch Hektik. An die eigenartige Rhythmik muss man sich erst gewöhnen, die recht offensiv durchgetretene Fußtrommel bleibt hingegen hängen – unorthodox und gerade deswegen so charmant.

Die Franzosen legen ein viertes unterhaltsames Album in Serie vor, das musikalischen Wachstum mit Hits für den Pit vermengt. „Trapped“ ist explosiv und dynamisch, hymnisch und zugleich kompromisslos brachial. Verschiedenste Hardcore-Spielarten mit melodischen Einschüben verpassen dem ohnehin bereits illustren Œuvre von The Amsterdam Red Light District (TARLD) das nächste spannende, zuweilen spektakuläre Kapitel. Bis bald auf den geschmackvoll zerlegten Bühnen dieser Welt.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 20.05.2022
Erhältlich über: Red Light Records (Blood Blast Distribution)

Website: www.tarldtheband.com
Facebook: www.facebook.com/tarldtheband

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Category: Magazin, Reviews

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