Misfire – Sympathy For The Ignorant

| 29. März 2022 | 0 Comments
Misfire

(c) WombatFire

Thrash as fuck: Misfire wollen in die Fußstapfen der großen Legenden treten. Teils spielen die Musiker bereits seit dem Teenageralter zusammen und nehmen sich in klassischer Trio-Aufstellung die ganz alte Schule vor, gestreckt durch ein paar 90s-Einflüsse rund um Pantera und Machine Head. Für die Aufnahmen ihres Debütalbums wollte man sich ebenfalls – ganz im Old-School-Sinne – von Click-Tracks und anderen unnötigen Kinkerlitzchen befreien. Entsprechend roh und doch kraftvoll gibt sich „Sympathy For The Ignorant“.

Die Präsentation ist so frontal wie furios: Es gibt keine unnötigen Umwege und Spielereien, sondern 80s-Action mit dicker Produktion. 90 Sekunden lang arbeitet sich „Misfire“ durch ein schleppendes Intro, dann explodiert die Nummer mit einem Urschrei von Sean Coogan und macht alles flach, was sich in den Weg stellt. Bass und Gitarre kriegen ihre Soli, das Tempo ist über weite Strecken hoch, selbst für einen kurzen Toxic Waltz zum Schluss bleibt Zeit. „Red Flag“ knüpft nahtlos an die hohe Intensität an – nicht ganz so hektisch, nicht ganz so melodisch, dafür richtig schön kompakt und bissig. Kein Wunder, dass man unter anderem bereits mit Warbringer auftrat.

In dieser Gangart geht es weiter – mal schwerfälliger, mal brachialer. „He Said, She Said“ gehört zu ersterer Kategorie, lässt die Muskeln spielen und verdeutlicht die Pantera-Vergleiche. Die abgefuckten Backings im Anlauf zum Quasi-Chorus brennen sich durch ihren manischen Vortrag sofort ein, das Gitarrensolo erinnert hingegen an die Bay-Area-Pioniere. Wieder ein paar Türen weiter begibt sich „Skin Of Mirrors“ sogleich in den Vollsprint und räumt alles ab, was gerade im Weg steht. Slayer lassen grüßen, wenn Misfire in aller Kürze das Hackbrett auspacken. Der abschließende Titelsong hat hingegen fast etwas von einer Hymne, wirkt für Band-Verhältnisse verspielt. Und doch scheint die klassische Thrash-DNA stets durch.

Wer auf klassischen Thrash Metal steht, wird Misfire lieben – es kann manchmal so einfach sein. Das Trio versteht sich vor allem auf den Sound der Big Four, erinnert in der Trio-Aufstellung an die deutschen Granden und bringt einen Hauch 90s mit dezentesten Groove-Anleihen zum Drüberstreuen ein. „Sympathy For The Ignorant“ nimmt alles mit, was im Old-School-Sektor nicht fehlen darf, klingt wuchtig und glänzt durch unterhaltsames Songwriting. Ist es schon wieder Zeit für ein Thrash-Revival … Revival?

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 01.04.2022
Erhältlich über: MNRK Heavy (SPV)

Facebook: www.facebook.com/Misfireofficial

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Category: Magazin, Reviews

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