Warbringer – Woe To The Vanquished

| 28. März 2017 | 0 Comments
Warbringer

(c) Alex Solca

Das neue Kreator-Album spaltet weiterhin die Lager. Manche lieben den deutlich melodischeren Sounds mit klassischen Metal-Elementen, anderen fehlt der erwartete und erhoffte Mille-Biss. Letzteres Lager bekommt nun Nachschub in Form einer neuen Warbringer-Platte. Das US-Quartett zählt zu den prominentesten Vertretern der Neo-Thrash-Welle, die vor einigen Jahren die Metalwelt in Beschlag nahm und längst wieder abebbte. Mittlerweile bei Napalm Records unter Vertrag, räumt „Woe To The Vanquished“ ab.

Obacht: Warbringer rein auf die Einflüsse der teutonischen Thrash-Giganten zu reduzieren, würde dem Quintett nicht gerecht werden. Deutliche Bay-Area-Elemente bleiben nach wie vor präsent – der Name Testament fällt immer wieder. Der Titelsong vereint beide Welten und mutiert binnen Sekunden zum brachialen High-Speed-Abräumer, der sogar ein wenig gen Death Metal schielt. Im direkten Anschluss versucht sich „Remain Violent“ an Midtempo-Groove und rollenden Riff-Lawinen – brachial, zermürbend und auf old-schoolige Weise erfrischend.

Welche qualitativen Sprünge das US-Quintett in den letzten Jahren vollbrachte, demonstriert „Spectral Asylum“. Beinahe unthrashig angelegt, versuchen sich Warbringer an Labyrinth-Strukturen, klaustrophoben Melodien und einem Hauch von Horror-Rock. Derlei Experimentierfreude kann auch nach hinten losgehen: Das elfminütige „When The Guns Fell Silent“ mag keineswegs schlecht sein, zieht sich aber gerade in der ersten Hälfte gewaltig. Dann doch lieber die wütende Abrissbirne „Silhouettes“ oder das vertrackte, mit Fistelgesang überraschende „Divinity Of Flesh“.

Gelegentlich wollen Warbringer etwas zu viel und schießen über das sprichwörtliche Ziel hinaus. Unterhaltsam ist ihr fünftes Album aber dennoch geworden. Meist gelingt „Woe To The Vanquished“ die richtige Balance zwischen Brechstange und Groove-Walze mit so manchem Wellenbrecher. Der Rest lässt sich in Zukunft auch noch in geregeltere Bahnen lenken. Abermals machen Warbringer ordentlich Laune. Manche Idee mag unnötig ausgereizt werden, rundherum werden Thrash-Fans aber mit reihenweise Old-School-Leckerbissen unterhalten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 31.03.2017
Erhältlich über: Napalm Records (Universal Music)

Website: www.warbringermusic.com
Facebook: www.facebook.com/Warbringermusic

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Category: Magazin, Reviews

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