Testament – Brotherhood Of The Snake

| 23. Dezember 2016 | 0 Comments
Testament

(c) Gene Ambo

Was kann über eine Band wie Testament eigentlich noch gesagt werden? Über drei Jahrzehnte nach Bandgründung zählen die Bay-Area-Veteranen nach wie vor zu den besten Thrash-Bands auf dem Planeten und zeichnen sich durch herrlich maßlose Kompromisslosigkeit aus. Viereinhalb Jahre nach „Dark Roots Of Earth“ gibt es endlich wieder Studio-Output. Auf „Brotherhood Of The Snake“ ist alles beim Alten geblieben, und das ist verdammt noch mal auch gut so.

Von der ersten Minute an machen sich zeitlose Intensität und Wucht breit. Der eröffnende Titeltrack packt alle Band-Trademarks in etwas über vier wuchtige Minuten und rührt den Thrash-Kessel kräftig um. Gene Hoglan trommelt nach wie vor wie ein junger Gott, Comebacker Steve DiGiorgio verpasst der Rhythmusabteilung die nötige Dynamik und das Ur-Duo um Eric Peterson und Alex Skolnick wirft mit Riffs, Leads und Soli nur so um sich. Über all dem thront ein hoch motivierter Chuck Billy, der alles aus seinen Stimmbändern rauspresst und diesen Genre-Standard mit gewohnter Wucht nach vorne peitscht.

Natürlich reichen Testament Thrash-Granaten satt. „Centuries Of Suffering“ erweist sich als mehr als leckerer High-Speed-Wellenbrecher, „Stronghold“ ist ein fieses Powerhouse mit komplexem Mittelteil und das von Original-Sänger Zetro mitgeschriebene Horror-Spektakel „The Number Game“ mutiert zur horrenden Abfahrt. Zwischendrin bemühen sich „Black Jack“ und „Seven Seals“ um gewogene Midtempo-Klänge mit dicker Melodik und reichen zur Krönung die Hymne „The Pale King“, sozusagen das Beste beider Welten auf knapp fünf Minuten kondensiert.

Ohne wirkliche Schwachstelle und dafür mit herrlich viel Thrash-Dreck preschen Testament voran, als hätte es die letzten 30 Jahre nicht gegeben. „Brotherhood Of The Snake“ klingt unheimlich frisch und lebhaft, ist alles andere als ein müdes Alterswerk. In dieser Form enteilen die Veteranen sogar ihren deutlich prominenteren Bay-Area-Kollegen mit einer der unterhaltsamsten und kompaktesten Genre-Platte des Jahres.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.10.2016
Erhältlich über: Nuclear Blast (Warner Music)

Website: www.testamentlegions.com
Facebook: www.facebook.com/testamentlegions

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Category: Magazin, Reviews

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