Baest – Necro Sapiens

| 5. März 2021 | 0 Comments
Baest

(c) Anna Marín

Immer weiter in neue Sphären: Baest gibt es zwar erst seit wenigen Jahren, doch nach zwei bärenstarken Alben in Folge haben die Dänen ihren Newcomer-Status weit hinter sich gelassen. Das dänische Quintett verschreibt sich vornehmlich der alten Genreschule und zeigt sich so ranzig und abgehangen, wie nur irgendwie menschenmöglich. Fans der alten skandinavischen und amerikanischen Urgesteine dürften an „Necro Sapiens“ ihre Freude haben.

Anstatt sich auf den Lorbeeren auszuruhen, gehen Baest forsch nach vorne und packen für das überlange „Genesis“ sogar etwas Death-Doom in bester Asphyx-Manier aus. Das ist neu und hochspannend – eine wunderbare Krachübung mit gedrosseltem Tempo und neuer Intensität. In „Goregasm“ wird diese ‚Neuentdeckung‘ in etwas dynamischere Gefilde eingeflochten. Das Tempo ändert sich wiederholt, sogar ein paar fiese Melodien halten Einzug, wenngleich tief in den etatmäßigen Beton eingebunden. Das geht im besten Sinne an die Substanz und spricht zugleich für die organische Weiterentwicklung der jungen Dänen.

Keine Sorge, das Faible für forsche Tracks bleibt nach wie vor erhalten. „Purification Through Mutilation“ trägt dieses bereits im Titel und erhöht die Schlagzahl aus dem Stand. Immer schneller, immer härter, dazwischen ein klein wenig Beton für faulige Atempausen – die Dynamik stimmt, das zähe Finale ist große Kunst. Hingegen fällt „Abattoir“ immer wieder in Midtempo-Gefilde, obwohl der Unterbau eigentlich knüppelhart ist. Und dann ist da noch „Sea Of Vomit“ mit seinen kurzen, infernalen Melodien, die Hören und Sehen vergehen lassen. Der personifizierte Wahnsinn zieht den Psychoterror der ersten Alben deutlich vielschichtiger und unnahbarer auf.

Zarte Weiterentwicklung auf dem Weg zum großen Eroberungszug: Baest klingen auf „Necro Sapiens“ noch einen Tacken dynamischer und abwechslungsreicher, lassen wesentlich mehr zu und rühren bitterbösen, alles vernichtenden Beton an – siehe und höre Mini-Genre-Hits wie das beißende, zugleich zentnerschwere „Czar“. Die Evolution der Dänen treibt begeisternde Blüten mit Death Metal allererster Güteklasse und einem zumindest teilweise eingelösten Versprechen an die Zukunft. Und das Maximum schneint noch lange nicht erreicht.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 05.03.2021
Erhältlich über: Century Media (Sony Music)

Website: www.baestband.com
Facebook: www.facebook.com/baestband

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Category: Magazin, Reviews

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