Trivium – What The Dead Men Say

| 24. April 2020 | 0 Comments
Trivium

(c) Mike Dunn

Seit dem Release ihres Debütalbums „Ember To Inferno“ vor mittlerweile 17 Jahren konnten sich Trivium zu einer Modern-Metal-Institution mausern. Musikalische und personelle Veränderungen, Grammy-Nominierungen, Mainstage-Auftritte auf allen großen Metal-Festivals und Streamingzahlen jenseits der 250 Millionen sprechen eine deutliche Sprache. Das mittlerweile neunte Album „What The Dead Men Say“ reiht sich nahtlos in den bärenstarken Kanon des US-Quartetts ein und setzt den zuletzt eingeschlagenen Weg souverän fort.

Wie schon auf „The Sin And The Sentence“ packen Trivium wieder alles in den Mixer. Klassische Metalklänge und wüste Shouts nebst Thrash- und sogar vereinzelten Melodic-Death-Salven geben sich die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Ein Meisterstück der härteren Gangart ist „Amongst The Shadows & The Stones“. Matt Heafy und Konsorten explodieren förmlich in diesen Track hinein, der sich in weiterer Folge mehrfach häutet und sogar episch angehauchte Melodiebögen bietet. Ein ähnliches Konzept verfolgt das nicht minder packende „Sickness Unto You“, dessen Brutalo-Attacken und Groove-Passagen prima mit dem gelegentlich eingestreuten Klargesang harmonieren. Das Ergebnis dockt sogar ein wenig an die jüngere Modern-Prog-Schule an.

Und doch gibt es weiterhin ausreichend Material, das sich prima mitsingen bzw. mitbrüllen lässt. Der Titelsong „What The Dead Men Say“ bringt zwar ruppig und launisch, der Chorus breitet seine hymnischen Schwingen dafür doppelt gekonnt aus und leitet nahtlos in das überlange „Catastrophist“ über. Abermals werden Trivium durchaus wild und aggressiv, nur um am Höhepunkt einen weiteren Über-Refrain auszupacken. „Scattering The Ashes“ hätte auch prima vor drei Alben funktioniert, während „Bleed Into Me“ stellenweise überraschend zähe, packende Düsternis gepachtet hat. Das abschließende Powerhouse „The Ones We Leave Behind“ mit seinen wiederholten Melodie-Schleifen kommt ebenfalls gut.

Eigentlich hat sich – streng genommen – gar nicht so viel bei Trivium getan. Das Rezept von „What The Dead Men Say“ erinnert an den Vorgänger, wurde allerdings besser ausgearbeitet. Die melodischen, hymnischen Passagen sind noch eingängiger und klassischer, die Thrash-Eruptionen deutlich schroffer und pointierter, die stärker im Fokus stehenden Melodic-Death-Ausritte mit unterschwelligem Prog-Anteil unterhalten absolut. Längst hat sich das US-Quartett auf hohem Niveau eingependelt und ist aus der Metal-Landschaft nicht mehr wegzudenken – moderne Klassiker in the making mit einem weiteren starken, kurzweiligen Album.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.04.2020
Erhältlich über: Roadrunner Records (Warner Music)

Website: www.trivium.org
Facebook: www.facebook.com/Trivium

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Category: Magazin, Reviews

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