We Hunt Buffalo – Head Smashed In

| 23. Oktober 2018 | 0 Comments
We Hunt Buffalo

(c) Fuzzorama Records

Die Apokalypse naht, vielleicht ist sie auch schon da. We Hunt Buffalo fühlen sich von ihr verfolgt. Bereits auf „Living Ghosts“ widmete sich das kanadische Trio dem drohenden Untergang, auch auf dem Nachfolger spielt er eine wichtige Rolle. Die Fuzz- und Heavy-Hoffnungsträger zeigen sich, gestärkt von Support-Slots für Red Fang und Truckfighters, noch einen Tacken rifflastiger und angriffslustiger. „Head Smashed In“ macht seinem Namen alle Ehre.

Gleich zu Beginn versuchen We Hunt Buffalo neue Maßstäbe in punkto Heavyness zu setzen. Sie stimmen die Gitarren so tief wie nie und packen echte Donnerschläge aus – „Heavy Low“ passt gewiss als Songtitel. Zäh, beinahe doomig entfaltet der Song seine brachiale Urgewalt, während die himmlischen Melodien ungewohnten Schönklang anstimmen. Im direkten Anschluss gibt sich „Angler Must Die“ bissig und proggig zugleich. Die Kanadier marschieren mit wachsender Begeisterung voran, bedienen aber ebenso die leicht entrückte Neo-Prog-Schule. Stoner-Harmonien treffen auf bärbeißigen Groove und die ganz feine Klinge.

Wie anspruchsvoll und doch eingängig diese neue Platte ausfällt, untermauert vielleicht „The Giant’s Causeway“ am besten. Hier denkt man zunächst an eine Halb-Ballade, letztlich verbirgt sich aber eine verkopfte, psychedelische Rock-Hymne mit mächtigem, alles umarmenden Refrain hinter der ausladenden Spielzeit. „Prophecy Wins“ treibt das Faible der Band für monströse Jam-Sessions übrigens noch weiter, gräbt sich tief in der Wüste in. Und auch „Anxious Children“ fällt mit seinen Stoner-Prog-Harmonien zunächst ein wenig aus dem Rahmen, macht sogar Baroness Konkurrenz, und kriegt letztlich die Kurve gen Classic Rock.

Ganz schön starker Tobak, was We Hunt Buffalo auf ihrem neuen Album servieren. Die Fuzz- und Stoner-Trademarks bleiben erkennbar, muten auf „Head Smashed In“ aber deutlich proggiger und verträumter, ja beinahe schon verklärt an. Zugleich breitet sich geradezu bärbeißige Heavyness aus. In anderen Worten: Das Trio intensivert das Geschehen der letzten Platten in gefühlt alle Himmelsrichtungen und spielt sich frei. Reihenweise Rock-Hymnen, Prog-Giganten und schwerfällige Jams geben sich die Klinke in die Hand für ein kurzweiliges Studiowerk der ungewöhnlichen Art. Auch wenn man nicht immer so genau weiß, wo man We Hunt Buffalo einordnen soll: feine Sache. Von vorne bis hinten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 26.10.2018
Erhältlich über: Fuzzorama Records (Soulfood Music)

Website: wehuntbuffalo.com
Facebook: www.facebook.com/wehuntbuffalo

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Category: Magazin, Reviews

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