Allfather – And All Will Be Desolation

| 4. September 2018 | 0 Comments
Allfather

(c) Rotting Throne Records

Schroffe Brachialgewalt mit Southern-Einflüssen – das klingt schon so richtig schön seltsam. Allfather bewegen sich in genau diesen Gefilden und packen doomigen Sludge nebst Death Metal, Southern Rock und metallischen Hardcore. Entombed, Down und Crowbar werden als Referenzen genannt, und das umreißt den Sound des britischen Quintetts eigentlich prima. Zwischen bärbeißíger Härte und unwahrscheinlichem Drive packen sie ihr zweites Album „And All Will Be Desolation“ aus.

Mit vergleichsweise einfachen und doch so pointierten Mitteln reißen Allfather alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Der Vorbote „Citadels“ nimmt kurz Anlauf und pflügt schließlich mit aggressiver Hardcore-Wucht durch ein ultrafettes Riff-Geflecht. Kurzzeitige Tempo-Verschleppung, alles umfassende Düsternis und infernale Melodik reißen mit. Im Opener „Black Triangle“ setzen die Briten immer wieder auf kurze, instrumentale Passagen besonders finsterer Prägung. Dass die schweren Gitarrenwände und durchaus rockigen Gitarrensoli danach doppelt heavy wirken, versteht sich von selbst.

„Lampedusa“ spielt schließlich mit Ausdauer und Hörgewohnheiten. Tatsächlich schafft es das Trio, die Spannung über die gesamten elf Minuten einigermaßen hochzuhalten. Selbst für kleine Solo-Ausflüge am Bass bleibt Platz, während das große Finale von mächtigen Southern-Gothic-Wänden eingeleitet wird. Auch „By Sword, By Famine, By Plague“ gibt sich bärenstark. Allfather nehmen das Tempo über weite Strecken komplett raus und geben fiesem Sludge eine geradezu manische Bühne. Die Screams, Shouts und Growls fahren durch Mark und Bein, die martialischen Drums klingen nach Zerstörungswut.

Gewöhnungsbedürftig klingt es ja schon, dieses zweite Album der Briten. Allfather erschlagen zunächst einmal alles, was sich ihnen in den Weg stellt, mit ihren mächtigen Soundwänden. „And All Will Be Desolation“ macht seinen Namen eben zum Programm, und da wollen Ausdauer und Sitzfleisch besonders gefragt sein. Schlecht ist das hier Dargebotene aber keineswegs, ganz im Gegenteil: Reihenweise bärenstarke Tracks, fiese Sprints und angedeutete Epen weisen auf viel Potential hin und drängen gen herbstliche Nebelwände. So schön kann süßlicher Schmerz sein.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 07.09.2018
Erhältlich über: Rotting Throne Records (UK-Import)

Facebook: www.facebook.com/allfathermetaluk

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Category: Magazin, Reviews

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