Void Ritual – Death Is Peace

| 30. Juli 2018 | 0 Comments
Void Ritual

(c) Void Ritual

Sollte jemand immer noch behaupten, Black Metal könne nur als zerstörerische Kraft funktionieren, dem sei Void Ritual ans Herz gelegt. Das Ein-Mann-Projekt von Daniel Jackson aus Albuquerque, New Mexico, USA versteht sich zwar voll und ganz auf die rohe, ruppige USBM-Schule, blickt dabei aber über den Tellerrand. So spendet Jackson sämtlichen Ertrag seines neuen, digital angedachten Albums „Death Is Peace“ an eine Organisation, welche gegen Gewalt gegen indianische Frauen eintritt.

Das ist ungewöhnlich und lässt aufhorchen, aber auch ohne dieses Vorwissen weiß Jacksons Sound zu überzeugen. In 32 Minuten pflügt er durch die überwiegend rohe Seite des Genres, stark von amerikanischem Black Metal der frühen 2000er beeinflusst, zugleich aber mit einem steten Auge auf die skandinavischen Urväter des Genres. Ein „The Howling Darkness“ kann durchaus als stellvertretend für diese Platte gesehen werden – höllisch schnell, sich selbst beinahe überholend und dabei doch unheimlich präzise. Das fiese, infernale Midtempo-Finale mit angedeuteter Melodik brennt sich ebenso ein.

Ähnlich stark gestaltet sich auch der Rest des zweiten Void Ritual-Albums. „Loss (Pt. I)“ scheint oberflächlich ein wenig zu holpern, während die Gitarren etwas ziellos über das Arrangement huschen. Wobei, lässt man den Track ein wenig auf sich wirken, ergibt diese scheinbare Verschiebung durchaus Sinn. Die einzelnen Puzzleteile greifen langsam aber sicher ineinander, von bleierner Schwere bis zu wuchtiger Blastbeat-Action ist hier alles am Start.

Aber wo bleibt der zweite Teil des Tracks? Tatsächlich will Jackson dieses Jahr noch ein zweites Album veröffentlichen, vielleicht mit der erhofften Fortsetzung. Aber auch ohne diese macht „Death Is Peace“ von vorne bis hinten Laune. Void Ritual gehen keine Kompromisse ein, zumindest was die Musik betrifft. Hinter den Kulissen offenbaren sich Texte über innere Zerrissenheit und Depression, dazu kommt das soziale Engagement des Multi-Instrumentalisten hinter dem Projekt. Hier sollte man unbedingt dranbleiben, denn so spannend war die US-Black-Metal-Szene schon länger nicht mehr.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 03.08.2018
Erhältlich über: Ipos Music (Download-Album)

Facebook: www.facebook.com/voidritual

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Category: Magazin, Reviews

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