Hemelbestormer – A Ring Of Blue Light

| 27. Februar 2018 | 0 Comments
Hemelbestormer

(c) Ván Records

Wer braucht schon Gesang, wenn er so begnadet mit seinen Instrumenten umgehen kann? Hier treten die Belgier Hemelbestormer auf den Plan. Das Quartett versteht sich auf finsteren Post Metal, mit Sludge, Doom und sogar einer Prise Black Metal versehen, der seinen narrativen Faden aus Riffs, Drum-Patterns und vereinzelten Synths bezieht, vor seltenem Krächzen abgesehen. „A Ring Of Blue Light“ ist ihr zweites Studioalbum, zugleich das Debüt für Ván Records.

Vier überlange Songs und zwei Quasi-Zwischenspiele säumen den Weg durch 56 Minuten an leidenschaftlichem Kargland. Wie großartig Hemelbestormer sind, unterstreicht bereits der Opener „Eight Billion Stars“. Präziser Aufbau, minimales Zucken und aufwühlende Melodiebögen schreiten durch monumentale Riff-Bögen. Fett sägende Gitarren, schwarzmetallische Auswüchse und stilisierte Höllenritte mit doomigen Untertönen legen eine waschechte Punktlandung hin.

Im Prinzip könnte jeder Song die besondere Klasse dieses hoffentlich nunmehr vormaligen Geheimtipps unterstreichen, die Extraklasse des ersten Tracks wird jedoch nicht mehr erreicht. Beschweden erfolgen bestenfalls auf hohem Niveau, denn selbst das von einer langen Zäsur zersetzte „Redshift“ kommt gut. Gerade die Geschwindigkeitszunahme nach der unorthodoxen Pause haut rein und verleiht einem bereits ansprechenden Cut den nötigen Nachdruck.

56 Minuten nahezu ideal destillierter Weltuntergangsstimmung nehmen letztlich dennoch ein viel zu schnelles Ende. Die unwahrscheinlich intensive, mitreißende Atmosphäre dieses Zweitlings weiß zu beeindrucken, auch wenn sich Hemelbestormer im Detail gelegentlich selbst im Wege stehen. Und doch haben die Belgier Potential ohne Ende. „A Ring Of Blue Light“ könnte, nein, sollte ihr post-metallischer Durchbruch sein.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 02.03.2018
Erhältlich über: Ván Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/Hemelbestormer

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Category: Magazin, Reviews

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