Below – Upon A Pale Horse

| 15. Mai 2017 | 0 Comments
Below

(c) Mikael Karlsson

Nach einem unterhaltsamen und doch etwas farblosen Debüt melden sich die neuen Doom-Hoffnungsträger Below nun zurück. Das schwedische Quartett tritt in die Fußstapfen von Candlemass und widmet sich der klassischen Seite des Düster-Sounds. Nach diversen Kurztourneen und Festival-Auftritten in ganz Europa ging es zurück ins Studio im heimischen Nyköping, wo „Upon A Pale Horse“ entstand. Etwas über 47 Minuten lang versuchen Below nun, ihrem Sound mehr Tiefgang und Originalität zu verleihen – und das gelingt auch richtig gut.

Die sieben Songs (plus Intro) strecken sich in alle erdenklichen Himmelsrichtungen und drehen sich doch immer wieder um den Titelsong, zugleich Herzstück dieser Platte. „Upon A Pale Horse“ nähert sich der Zehn-Minuten-Marke und beginnt mit einem Spoken-Word-Part von keinem Geringeren als Primordial-Frontmann Alan Averill (an anderer Stelle übernimmt Sorcerer-Stimme Anders Engberg die Backings). In weiterer Folge entwickelt sich eine emotionale Achterbahnfahrt mit sprödem Minimalismus, feinsinniger Melodik, ja sogar einem Hauch von Geisterbahn-Atmosphäre. Selbst eine Spur Griftegård schwingt gelegentlich mit.

In „Hours Of Darkness“, einem weiteren Opus, wachsen Below sogar noch weiter über sich hinaus. Überraschend offensive Doublebass-Salven treffen auf süßliche Midtempo-Melodien und Frontmann Zeb in Höchstform. Zwischen diesen beiden Monstrositäten lauert übrigens „Suffer In Silence“, ein kurzer wie stellenweise überraschend harter Rocker mit hymnischem Doom-Refrain. Der eigentliche Opener „Disappearing Into Nothing“ packt schließlich all das und noch mehr in sechs emotional aufgeladene Minuten, abgerundet durch ein präzises wie messerscharfes Solo.

Below sind endgültig angekommen: „Upon A Pale Horse“ packt alles, was klassischen Doom Metal unterhaltsam macht, in ein von vorne bis hinten stimmiges Album. Kurze Wellenbrecher, ellenlange Epen, Pathos, Melodik und gekonnt eingesetzte Finsternis geben sich die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Das Ergebnis macht Spaß und, vor allem, Lust auf mehr. Zwar befinden sich die Schweden weiterhin auf der Suche nach ihrer ureigenen Nische, unterhaltsam ist dieses kleine Doom-Bouquet aber allemal.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.05.2017
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/belowmetal

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Category: Magazin, Reviews

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