Goatess – Purgatory Under New Management

| 13. April 2016 | 0 Comments
Goatess

(c) Svart Records

Hat die katholische Kirche das Konzept des Fegefeuers aus ihrem Glauben gestrichen? Als der ehemalige Saint Vitus- und Count Raven-Sänger Chritus Linderson auf diese spannende These stieß, hatte er ein Thema für seine neue Band Goatess gefunden. Die steckten gerade mitten in der Suche nach einem neuen Bassisten und den Arbeiten an ihrem zweiten Album. Nun übernehmen die Schweden die Kontrolle über das Fegefeuer und vermengen ihren Stoner-Doom-Sound auf „Purgatory Under New Management“ mit psychedelischen Klängen.

In knapp 65 faszinierenden Minuten erweitert das Quartett seinen musikalischen Kosmos ein wenig. Bereits das Intro zum Opener „Moth To Flame“, mit elf Minuten Spielzeit zugleich der längste Song dieser Platte, übt sich in psychedelischen Wirren und dient Linderson als erste kleinere Plattform. Schließlich setzt eine verzerrte Gitarre ein und trägt im getragenen Tempo nach vorne. Der süffige Stoner-Doom bietet zwar keine gröberen Überraschungen, macht dafür aber so richtig Laune. Kurzum: Wer das Goatess-Debüt mochte, wird auch diesen Exkurs mögen.

Nicht alles an dieser Platte ist perfekt, gerade „Wrath Of God“ und das schräge „Crocodilians And Other Creepy Crawling Shhh…“ haben ihre Längen. Zumeist handelt es sich hierbei um die psychedelischen Elemente der jeweiligen Songs, die das Geschehen unnötig in die Länge ziehen und die ohnehin etwas dünne Produktion strapazieren. Diese neue Facette im Goatess’schen Sound sollte deswegen aber keinesfalls verbannt werden – siehe das wuchtige „Murphy Was An Optimist“ oder das herrlich ausufernde, geradezu eingängige Finale „Good Moaning“, das übrigens nichts mit „‚Allo ‚Allo“ zu tun hat.

Obwohl „Purgatory Under New Management“ seine Schwächen hat, unterhält das zweite Goatess-Album, Überlänge und Produktionsschwächen hin oder her. Die neuen psychedelischen Parts funktionieren nicht immer, verleihen den Schweden aber immerhin ein neues unverkennbares Merkmal, das sie vom Rest des Feldes absetzt. Lindersons gewaltige, bestens vertraute Stimme darf ebenso wenig vergessen werden. Unterm Strich also süffiger, unterhaltsamer Doom mit Power und cleverer Idee – ein weiterer Winner für Goatess in ihrer noch jungen Karriere.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.04.2016
Erhältlich über: Svart Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/baldersounds

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Category: Magazin, Reviews

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