I Am Heresy – Thy Will

| 27. Februar 2014 | 0 Comments

I Am Heresy

Nathan Gray ist weiterhin umtriebig. Kaum haben Boysetsfire ihr Comeback mit einem neuen Album vollendet, treibt er sein zweites Projekt I Am Heresy, an dem unter anderem sein Sohn Simon beteiligt ist, voran. Das eponyme Debüt hat noch keine anderthalb Jahre auf dem Buckel, schon steht ein Nachfolger bereit. „Thy Will“ beschreibt den klassischen Kampf zwischen Gut und Böse, gekleidet in Noisecore, Hardcore-Ursuppe und Crossover-Thrash.

Anfangs geben sich die sechs Musiker nicht zu erkennen. „Rahabh“ eröffnet mit hohem Tempo, finsterem Wall of Sound und schroffen Noise-Einwürfen, bevor eine Mischung aus bedeutungsschwangerer Nachdenklichkeit und Hardcore-Thrash diesen metallischen Fistfuckcore-Auftakt zersägt. Hinter diesem überaus schwierigen Song wartet das gelobte Land, keimen erste Melodien auf. „March Of Black Earth“ wird zum Hit mit seinem klar gesungenen, hymnischen Refrain, der die Welt umarmen will – ein Prinzip, das in „As We Break“ noch weiter verdichtet wird.

Zu den interessantesten musikalischen Erfahrungen dieser Platte zählen die beiden Zweiteiler. „Thy Will“ wandelt sich so vom Defeater’schen Folk-Exkurs zum Powerhouse. Auch „Hinnom“ macht sich erst einmal in bester Singer/Songwriter-Tradition nackig, bevor schrille Gitarren Hookline-Ansätze zerstückeln und diesen den Krieg ansagen. Dazwischen: Wellenbrecher Marke „Year Zero In The Temple Of Fire“, „Devour“ und „Blasphemy Incarnate“ – sicherlich nicht mit der Absicht unterwegs, einen Originalitätspreis zu gewinnen, wohl aber effektiv als Hieb in die Magengrube.

„Thy Will“ ist mit sich selbst nicht im Reinen und gerade deswegen ein Erlebnis für die Ohren. Auf 15 Songs (die limitierte Ausgabe beinhaltet drei weitere Bonus-Tracks) zerlegen die Greys und Konsorten die Anfänge des Noise- und Hardcore mit Hooklines von chirurgischer Präzision, fiesen Melodien und ungeschminkter, ungekünstelter Folk-Ästhetik. Das Ergebnis erschließt sich erst mit ein wenig Geduld, wenn die Summe der einzelnen Teile ein unerwartetes, bezauberndes und doch abstoßendes Bild ergibt. Nichts für schwache Nerven, nichts für puristische Chaoten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.02.2014
Erhätlich über: Century Media (Universal Music)

Facebook: www.facebook.com/iamheresy

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Category: Magazin, Reviews

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