Malevolence – Malicious Intent

| 19. Mai 2022 | 0 Comments
Malevolence

(c) Nat Wood

Obwohl sie bereits seit 2010 unterwegs sind, gelten Malevolence nach wie vor als heißer Geheimtipp. Auf den ersten britischen Festivals nach der Live-Zäsur zerlegten sie Pits und Bühnen mit wachsender Begeisterung. Nun bei Nuclear Blast unter Vertrag, erhält das drite Album des Quintetts aus Sheffield hoffentlich die verdiente Aufmerksamkeit. „Malicious Intent“ soll noch tiefer und noch intensiver rüberkommen, so die Mission der Band, die sich abermals erfolgreich gegen metallisches Schubladendenken zur Wehr setzt.

Ein Song wie „On Broken Glass“ platziert sich geschickt zwischen sämtliche Stühle, die das Malevolence’sche Schaffen begleitet. Obwohl hier ein gewisses Hardcore- und Metalcore-Faible über weite Strecken dominiert, kommen auch Groove, Thrash und Sludge durch. Diese schwerfälligen und zugleich kompromisslosen Farbtupfer treiben stärker in klassische Metal-Gefilde. Auch „Above All Else“ mit Matt Honeycutt von Kublai Khan TX sucht nach balladeskem Beginn den Weg durchs Dickicht, gibt sich druckvoll und heavy, mit Abstrichen dezent eingängig. Brütende Energien werden mit wachsender Begeisterung freigesetzt.

„Salvation“ ist einer von mehreren kleinen Hits. Gemeinsam mit Trivium-Frontmann Matthew K. Heafy stimmen die Briten eine beißende Hymne an, die – natürlich – einen eingängigen Refrain zum unweigerlichen Höhepunkt erklärt. Mit „Higher Place“ wagen sich Malevolence sogar an eine (semi-)balladeske Nummer und erinnern im besten Sinn an Killswitch Engage. Gekonnt arbeitet das Quintett auf den alles überstrahlenden Hauptteil zu, begleitet von der vielleicht besten Gesangsleistung des gesamten Albums. Hier erreicht das ohnehin starke Songwriting eine neue Sternstunde. Beißende Nackenschläge, darunter der Groove-Bastard „Life Sentence“ und die mit Beatdown flirternde Wuchtbrumme „Karma“, runden das Geschehen mächtig ab.

Tatsächlich rufen Malevolence ihr Potenzial von vorne bis hinten gekonnt ab und liefern eine Platte, die man nicht so leicht beiseitelegen kann. „Malicious Intent“ ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit und steter Energieleistungen auf der Bühne. Es ist kein reines Metalcore-Werk geworden, kein Pantera-Abklatsch, kein Sludge-Hassbrocken, sondern das Beste all dieser und vieler weiterer Welten. Drückende Mosh-Parts, präzise Riffs, hymnische Momente und pulverisierende Beat- sowie Breakdowns geben sich die Klinke in die Hand. Sky’s the limit nach diesem Rohdiamanten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 20.05.2022
Erhältlich über: Nuclear Blast (Rough Trade)

Website: mlvltd.com
Facebook: www.facebook.com/MalevolenceRiff

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Category: Magazin, Reviews

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