Wolves Like Us – Brittle Bones

| 25. Oktober 2019 | 0 Comments
Wolves Like Us

(c) Pelagic Records

Zwei packende Alben und dann weg: Fünf Jahre lang versteckten sich Wolves Like Us. Wobei, ganz richtig ist das nicht, denn die Auszeit war familiären Faktoren geschuldet. Und jetzt sind sie ja endlich wieder da, so plötzlich wie imposant. Die norwegischen Post-Hardcore-Veteranen um diverse Szene-Urgesteine nehmen den Faden von „Black Soul Choir“ einfach wieder auf und legen eine komplette Platte zum Thema Ehrlichkeit vor. „Brittle Bones“ punktet mit Power, Melodik und Zerrissenheit.

Tatsächlich meint man zu glauben, die Zeit wäre stehen geblieben – was übrigens nicht im Umkehrschluss heißen soll, die Norweger würden altbacken klingen. Eine gewisse Zeitlosigkeit umweht diese super-eingängigen 42 Minuten. Selbst düstere Exkurse, wie das von schweren Gitarren und kehligem Biss begleitete „Ash Wednesday“, breiten sich sofort aus. Die Wölfe speien Gift und Galle, doch selbst in diesem Umfeld wirkt der Refrain hymnisch und eingängig. Dass im direkten Anschluss „Devil Stare, Part Two“ mit schrillen Gitarren und bärbeißig-metallischen Exkursen aufwartet, passt ins Bild. Auch hier setzen sich schlussendlich feine Melodien durch.

Wolves Like Us können scheinbar nicht anders, sie müssen kleine Ohrwürmer schreiben. Soll aber nicht stören, denn die Platte erweist sich als feiner Siegeszug. Bereits der muskulöse Opener „Stand Up To Get Down“ verbindet kraftvolle Bärbeißigkeit mit packenden Melodien. Das schroffe Umfeld hat Methode und macht Laune. „Oil Money“ rockt zwischen Straße und Wüste, ohne vertraute Gefilde zu verlassen, während „Plastic On The Fire“ zwischendurch etwas Nachdenklichkeit einbringt, nur um in der nächsten Sekunde den Dampfhammer zu zwirbeln. Und so schreiben die Norweger Mini-Hits am laufenden Band, vom rauschenden „Stay Cold“ über das fiese „On The Low“ bis zum verspielten „Property Of Dortmund“.

Das hohe Qualitätslevel des Debüts „Late Love“ wäre locker erreicht: Wolves Like Us werfen ein weiteres Mal kompromisslose Hits am laufenden Band ab. Ihr Post-Hardcore-Sound, mit Rock- und Metal-Einflüssen geschickt vermengt, sorgt für fantastische Laune. Packende Riffs, ordentlich Power und ein gewisses Urverständnis für präzise und doch bauchgesteuerte Arrangierung begleiten das Mini-Comeback der Norweger. Welch Freude, sie in Bestform zurück zu wissen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 25.10.2019
Erhältlich über: Pelagic Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/wolveslikeusss

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Category: Magazin, Reviews

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